Baseball:Doppelsieg dank Feuerstarter

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Sofort zur Stelle: Haars neuer Brite Nateshon Thomas verzeichnete gegen Stuttgart in zwei Spielen sieben Hits und klaute sechs Bases. (Foto: Claus Schunk)

Die Haarer Baseballer machen gegen Stuttgart Reds ihren mäßigen Saisonstart endgültig wett.

Von Christoph Leischwitz, München

Bevor am Montag der Regen in Haar einsetzte, war das Wichtigste bereits erledigt. Die Baseballer der München-Haar Disciples hatten nämlich alles dafür getan, gegen die Stuttgart Reds nicht in eine möglicherweise langwierige Unterbrechung gehen zu müssen. Der Baseball-Bundesligist aus dem Münchner Osten durfte dank einer deutlichen 10:0-Führung nach acht Durchgängen das Spiel sogar vorzeitig beenden. "Wir wollten unbedingt spielen", sagte der Sportliche Leiter Christopher Howard, nachdem man den Wetterbericht tagelang skeptisch verfolgt hatte. Am Samstag hatten die Haarer auch schon auswärts bei den Stuttgartern gewonnen, die Form stimmte also, es ging darum, das in amerikanischen Sportarten oft beschworene "Momentum" zu nutzen. Stuttgart bezeichnete Howard "als die erste Standortbestimmung". Und diese ist nun überaus positiv ausgefallen.

Der neue Pitcher Bollinger wirft im zweiten Spiel 15 Strikeouts

Auch das erste Spiel am Samstag in Stuttgart war eine klare Sache, 12:5 hatten die Haarer in der Metropole Baden-Württembergs gewonnen. Während Reds-Pitcher Hagen Rätz schon nach zwei Innings vom Feld genommen wurde - er hatte allein im ersten Durchgang vier Runs der Disciples kassiert -, kam Disciples-Werfer Kevin Trisl mit zunehmender Spieldauer immer besser in Schwung. Gegen Ende konnte er ohne Druck aufspielen, weil die Offensive regelmäßig punktete. Beinahe hätten die Disciples auch hier mithilfe der "Ten-run-rule" gewonnen. Nur ein Homerun des Stuttgarters Drake Zarate sorgte dafür, dass über die komplette Dauer von neun Innings gespielt werden musste. Was hernach aber keinen Münchner störte.

Denn nach einem unglücklichen Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen Heidenheim und zwei deutlichen Siegen gegen das deutlich schwächer eingestufte Team aus Bad Homburg ging es gegen die Schwaben darum, unbedingt Anschluss an die Tabellenspitze zu halten. Und gleichzeitig Gewissheit zu bekommen, wo man mit Blick auf die Playoff-Konkurrenten der vergangenen Jahre, wie etwa Stuttgart, nun eigentlich steht. "Ich denke, wir haben uns verbessert", kann Howard nun sagen. Und das schon allein aufgrund der neu verpflichteten Spieler. Am Schlag entpuppt sich der Brite Nateshon Thomas als "Feuerstarter" (Howard), der in den beiden Partien gegen Stuttgart sieben Hits verzeichnete und sechs Bases klaute, diese also dank seiner Schnelligkeit sogar ohne Ball im Spiel erlaufen konnte. In der Abwehr ersetzte Thomas zudem den angeschlagenen Christoph Ziegler ohne Probleme auf der wichtigen Short-Stop-Position. Und der neue US-Pitcher Ryan Bollinger dominierte Stuttgart nach Belieben, warf 15 Strikeouts und ließ keinen Gegenpunkt zu.

Doch die nächsten Standortbestimmungen warten bereits: Nach zwei Auswärtsspielen in Saarlouis warten wichtige Partien gegen Mainz, die im Kampf um die Spitzenpositionen schon vorentscheidend sein dürften.

© SZ vom 18.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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