Eishockey:Der Nächste, bitte

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Woche für Woche dasselbe Bild: Münchens Eishockey-Profis feiern den nächsten Erfolg, von links Maximilian Daubner, Yannic Seidenberg, Konrad Abeltshauser und Trevor Parkes. (Foto: imago images/Eibner)

Elftes Spiel, elfter Sieg: Der EHC Red Bull München stellt gegen Wolfsburg einen Startrekord für die Deutsche Eishockey Liga auf - und baut ihn am Sonntag gegen Iserlohn aus.

Von Christian Bernhard, München

Don Jackson ist derzeit in einer angenehmen Position. Woche für Woche darf der Trainer des EHC Red Bull München erklären, warum seine Mannschaft das tut, was jede Mannschaft am liebsten tut: Spiel um Spiel gewinnen. Man könne an beiden Enden des Eises starten, sagte Jackson. Generell gelte: "Wir bewegen die Scheibe deutlich besser als im Vorjahr." Und: Man könne nicht immer gut spielen, "aber wenn wir einen kleinen Hänger haben, kommen wir sofort zurück. Egal ob nach einem schlechten Wechsel oder einem schwachen Drittel."

Das zurückliegende Wochenende war spielerisch gesehen eher eines der Kategorie "So lala", gemessen an den Ansprüchen des Trainers. Gewonnen haben die Münchner trotzdem. Dem 3:2 gegen Wolfsburg folgte, jeweils zu Hause, ein 5:2 gegen die Iserlohn Roosters. Den Startrekord in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), am Freitag erst aufgestellt, bauten sie am Sonntag gleich aus: elf Spiele, elf glatte Siege. "Zurzeit ist es unglaublich", sagte Torhüter Kevin Reich am Sonntag. Zwölf Zähler beträgt der Vorsprung bereits auf die Verfolger aus Straubing und Bremerhaven.

Anders als der EHC, der unter der Woche bereits zwei Spiele bestritten hatte, kamen die Roosters ausgeruht nach München. Und das sah man in den ersten Minuten. Den Gästen reichten 220 Sekunden, um durch Marko Friedrich in Führung zu gehen. Jackson hatte bereits am Freitag angemerkt, dass einige seiner Spieler müde seien, und dieser Eindruck verfestigte sich am Sonntag: Mehrmals rutschten EHC-Spieler weg, mehrmals leisteten sie sich Unachtsamkeiten in der Defensive. Und doch schafften sie es, den Rückstand in eine Führung umzuwandeln. Yannic Seidenberg traf aus kurzer Distanz (11.), Verteidigerkollege Konrad Abeltshauser war mit einem Schlenzer erfolgreich (25.). Für Abeltshauser war es bereits der vierte Liga-Treffer, am Freitag hatte er gegen Wolfsburg seinen 100. DEL-Scorerpunkt verbucht. Der 1,95-Meter-Hüne war aber auch einer jener Münchner, die sich defensiv einige Schnitzer leisteten. Zu Beginn des Mitteldrittels ermöglichte Abeltshauser den Gästen gleich zwei dicke Chancen, Mike Hoeffel traf aber nur den Pfosten (22.). Der Iserlohner Ausgleich durch Jake Weidner nach einem schönen, direkten Spielzug war deshalb verdient (28.).

Gute Mannschaften zeichnen sich indes auch dadurch aus, dass sie nach schwächeren Phasen zurückschlagen: Das übernahm im Mitteldrittel die Youngster-Reihe mit Maximilian Daubner, 22, Justin Schütz, 19 und John Jason Peterka, 17. Daubner markierte das 3:2 (38.), nachdem Peterka zuvor knapp gescheitert war. Philip Gogulla (42.) und Maximilian Kastner (58.) rundeten den Erfolg ab. Nach einem leichten Training am Montag fliegt der EHC am Dienstagvormittag nach Schweden, wo er am Abend gegen Färjestad Karlstad das letzte Spiel der Champions-Hockey-League-Gruppenphase bestreitet. Jackson kündigte an, mehreren Stammspielern eine Pause zu geben: Den Gruppensieg hat sein Team längst in der Tasche.

© SZ vom 14.10.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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