Süddeutsche Zeitung

Eishockey:"Absoluter Glücksgriff"

Zweitligist Tölzer Löwen holt nach dem nur knapp erreichten Klassenerhalt Trainer Kevin Gaudet, der zuletzt beim DEL-Klub Nürnberg Ice Tigers unter Vertrag stand.

Von Andreas Liebmann, Bad Tölz

Die Tölzer Löwen haben einen neuen Trainer. Wie der Verein am Freitagabend bestätigte, wird der Kanadier Kevin Gaudet, 55, die Nachfolge von Scott Beattie antreten. Beattie war im Laufe der vergangenen Saison für den erfolglosen Markus Berwanger geholt worden und schaffte mit den Tölzern via Relegation knapp den Verbleib in der DEL2. Dennoch wurde die Zusammenarbeit nicht fortgesetzt.

Gaudet ist in der zweiten Eishockeyliga ein alter Bekannter, und durchaus erfolgreich: Drei seiner fünf Meistertitel gewann er dort. Bereits vor zwei Wochen hatte ihn die Bietigheimer Zeitung mit den Tölzern in Verbindung gebracht, denn in Bietigheim hatte der Coach von 2011 bis 2018 eine Ära geprägt, mit sechs Finalteilnahmen, drei Meistertiteln und zwei DEB-Pokalsiegen. Als Spieler stand Gaudet mehrmals im Kader der Edmonton Oilers, Mitte der Achtziger ging er nach Europa, wo er auch die meisten seiner Trainerstationen hatte: zunächst beim ESC Wedemark, später bei den Hannover Scorpions und Straubing Tigers. Über die Vienna Capitals ging es dann nach Bietigheim. Gaudets letzte Trainerstation war dann allerdings eine eher kurze Ära: Nach dem vierten Spieltag bei den Nürnberg Ice Tigers wurde er freigestellt. "Ich bin schon lange im Geschäft, hatte so viele verschiedene Teams", sagt Gaudet über seine 25-jährige Erfahrung als Cheftrainer, "Mannschaften, die um die Meisterschaft gespielt haben. Mannschaften, die gegen den Abstieg gespielt haben." Der Tölzer Geschäftsführer Christian Donbeck ist sich sicher: "Er ist ein absoluter Glücksgriff für unseren Verein." Gaudet werde die Löwen "und jeden einzelnen Spieler nach vorne bringen". Er sei dem Verein "in vielen Bereichen auch entgegengekommen". Der vermittelt nun nicht zuletzt auch angesichts der Verpflichtungen der ehemaligen Bietigheimer Tyler McNeely oder Shawn Weller den Eindruck, dass er in der neuen Saison wohl etwas mehr vorhat, als gegen den Abstieg zu spielen.

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Quelle:
SZ vom 27.05.2019
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