EHC Red Bull München:Bestnoten für die Musterschüler

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„Ein unglaubliches Gefühl“: John-Jason Peterka bejubelt sein 1:0 gegen die DEG, später legte er die 2:1-Führung nach. Das entscheidende Tor gelang – wie schon am Freitag in Augsburg – Justin Schütz. Für beide Münchner waren es ihre ersten DEL-Treffer überhaupt. (Foto: Markus Fischer/Passion2Press)

Dank der Treffer von John-Jason Peterka und Justin Schütz feiert München einen perfekten Start in die DEL. Beim 3:2 gegen die Düsseldorfer EG erzielen die beiden Nachwuchsstürmer alle Treffer.

Von Christian Bernhard, München

Der EHC Red Bull München hatte noch keine einzige Pflichtspielsekunde in der neuen Saison hinter sich, da hatte Christian Winkler bereits ein Brüderpaar in seiner Mannschaft ausgemacht, das gar keines ist. Die beiden könnten Geschwister sein, sagte der Manager des EHC lächelnd über die jungen Angreifer John-Jason Peterka und Justin Schütz. Das bestätigte Schütz indirekt. "Wir verstehen uns auf und neben dem Eis blendend", sagte der 19-Jährige vor dem Start der neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Das Duo hatte die ganze Vorbereitung über gemeinsam in einer Angriffsreihe gespielt und dabei gut harmoniert.

Natürlich sei er noch nervös, sagt Peterka. "Aber ich versuche, das einfach auszublenden."

Zum DEL-Start wurden die beiden getrennt. Schütz rückte an die Seite von Mark Voakes und Maximilian Kastner, da Frank Mauer verletzt fehlte. Die Trennung tat beiden aber nicht schlecht. Im Gegenteil. Nachdem Schütz am Freitagabend den entscheidenden Treffer zum 2:1-Derbysieg in Augsburg erzielt und beim ersten Treffer von Kastner einen Assist verbucht hatte, traf Peterka am Sonntagnachmittag im Heimspiel gegen die Düsseldorfer EG gleich doppelt. Da die zwei Treffer des 17-Jährigen nicht zum Sieg reichten - zu Beginn des Schlussdrittels stand es 2:2 - entschied Schütz in bester Brüder-Manier, seinem Kumpel mit dem entscheidenden Tor zum 3:2-Sieg (2:1, 0:1, 1:0) zur Seite zu springen. Die Musterschüler aus der Red-Bull-Akademie bescherten München damit einen perfekten Start in Saison - und sich selbst jeweils zwei ganz besondere Momente: Für beide waren es ihre ersten Treffer überhaupt in der DEL. "Ein unglaubliches Gefühl", sagte Peterka. Natürlich sei er noch nervös, "aber ich versuche, das einfach auszublenden".

Das Sonntags-Spiel hatte für den EHC alles andere als planmäßig begonnen. Nachdem Philip Gogulla, der vor der Saison aus Düsseldorf nach München gewechselt war, von Winkler für sein 800. DEL-Spiel, das er in Augsburg gemacht hatte, geehrt worden war, brauchte die DEG nur 90 Sekunden, um mit 1:0 in Führung zu gehen. Alexander Barta, ein ehemaliger Münchner, konnte mit Tempo ins Münchner Drittel ziehen und bezwang Danny aus den Birken im EHC-Tor mit einem Schuss durch die Beine. Lange brauchte das Team von Trainer Don Jackson aber nicht, um sich vom Rückstand zu erholen. Nach schöner Vorarbeit von Mads Christensen, der schon am Freitag an der Seite von Peterka und Maximilian Daubner gespielt hatte, feierte Peterka seine DEL-Tor-Premiere mit einer Direktabnahme gegen die Bewegungsrichtung von DEG-Goalie Mathias Niederberger (4.). Die Münchner waren danach das spielbestimmende Team mit den besseren Chancen: Blake Parlett traf in der 13. Minute den Pfosten, den Nachschuss von Derek Roy hielt Niederberger. In der 17. Minute spielte Yasin Ehliz in Überzahl auf Roy, der legte an einem Düsseldorfer Verteidiger vorbei quer zu Peterka, der direkt abzog und zum 2:1 traf.

Das Mitteldrittel spielte sich zu großen Teilen in der Zone der DEG ab. Niederberger hatte viel zu tun, reagierte bei den Abschlüssen von Konrad Abeltshauser (25.) und Ehliz (26.) aber stark. Nachdem die Münchner in einer Vier-Minuten-Überzahl der Gäste keine gefährlichen Abschlüsse zugelassen hatten, übernahmen sie wieder die Kontrolle. Peterka (33.), Luca Zitterbart (34.) und Trevor Parkes im Powerplay (35.) vergaben weitere gute Möglichkeiten. Düsseldorf hatte wenige Abschlüsse - und glich dennoch in der 39. Minute aus. Verteidiger Marco Nowak schloss einen Angriff mit einem Schuss ins kurze Eck ab. Im Schlussdrittel war es dann Schütz, der dem EHC nach Vorarbeit von Voakes die Punkte Nummer vier, fünf und sechs in der noch jungen Saison bescherte. Aus den Birken hielt den knappen Erfolg in der Schlussphase fest.

In Augsburg war der EHC am Freitag dank Kastner früh in Führung gegangen (4.) und hatte nach dem Ausgleich von Matt Fraser (25.) schnell die Antwort durch Schütz (27.) parat. "Es war ein gutes Spiel. Mit unserer Leistung können wir sehr zufrieden sein", sagte Schütz. "Für mich persönlich war es schön, in Augsburg mein erstes Tor zu schießen, nachdem ich mich hier im vergangenen Jahr verletzt hatte." Dass er am Sonntag gleich den nächsten game winner nachlegte, rundete sein Wochenende ab.

Schütz, Peterka und die restlichen Münchner bekommen es am nächsten Spieltag mit dem aktuellen Meister Adler Mannheim zu tun. Am Freitag gastiert der EHC in jener Mannheimer Arena, in der er im April nach drei Titeln in Serie die Meisterschaft verloren hatte. Schütz und Peterka haben diese Negativerfahrung nicht gemacht - sie waren damals noch nicht mit dabei.

© SZ vom 16.09.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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