Süddeutsche Zeitung

Beachsoccer:Sandkastenfreude

Die Bavaria Beach Bazis werden bei Endrunde Fünfte. Trotz des verpassten Halbfinales werten sie ihren Auftritt als Erfolg.

Von Sebastian Leisgang, Warnemünde/München

In diesem Augenblick, wenngleich er nur ein paar Sekunden anhielt, wurde Ricky Goller klar, dass sich all die Mühen, all die Trainingseinheiten gelohnt hatten. Es war ja ein langer und harter Weg bis hierhin nach Warnemünde, in dieses provisorische Stadion am Ostseestrand. Dann aber lief er an diesem Samstagnachmittag vor rund 2000 Zuschauern, darunter gut 20 aus München, mit seinen Teamkollegen der Bavaria Beach Bazis in dieses Stadion ein. Der Anlass: das zweite Gruppenspiel der Endrunde um die deutsche Meisterschaft. Der Gegner: die Rostocker Robben, vielleicht so etwas wie der FC Bayern des Beachsoccers.

Für Goller, 27, war dieser Moment eine Bestätigung. "Es war etwas sehr Besonderes", sagte er später. Gerade ihm, dem Teamgründer, dürfte dieser Augenblick lange im Gedächtnis bleiben, hatte er die Bazis doch im November 2014 selbst aus dem Sand gestampft und nun, knapp drei Jahre später, nach Warnemünde geführt. Zum ersten Mal überhaupt - und dies konnte das Münchner Beachsoccerteam auf dem Sand auch nicht verbergen. "Insgeheim haben wir schon aufs Halbfinale spekuliert", verriet Goller nach dem Aus in der Gruppenphase, räumte aber ein: "Die Nervosität war spürbar bei uns."

Nach der 3:6-Auftaktniederlage gegen den Wuppertaler SV unterlagen die Bazis den Rostocker Robben, dem späteren deutschen Meister, mit 3:8, Trübsal blies Goller hinterher aber nicht, denn: Für den Hamburger SV reichte es noch. Nach dem verpassten Halbfinale zerlegten die Bazis die Hanseaten im Spiel um Platz fünf mit 8:3. "Das war ein sehr schöner Abschluss. Ich bin absolut zufrieden, wie es gelaufen ist", sagte Goller, für den Warnemünde ohnehin Zugabe war. "Wir hatten unser Saisonziel schon erreicht - alleine dadurch, dass wir überhaupt dabei waren", so Goller. Mit Blick auf die nächste Saison sagte er aber: "Jetzt haben wir Blut geleckt." Nun, nach den Erfahrungen am Ostseestrand, wollen die Bazis mehr.

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Quelle:
SZ vom 22.08.2017
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