Süddeutsche Zeitung

Baseball:Fast auf Augenhöhe

Im bayerischen Derby gegen Regensburg halten die Haar Disciples in zwei Partien gut mit, dann machen sich jeweils die Qualitätsunterschiede zwischen den Werfern bemerkbar.

Von Christoph Leischwitz, Haar

Haar gegen Regensburg: Trotz der 100 Kilometer Entfernung darf man das Duell dieser Teams im Baseball schon als Derby bezeichnen. Immerhin sind sich die beiden Bundesliga-Klubs nah genug, dass die erste Partie am Freitagabend im großen Regensburger Stadion abgehalten wurde, obwohl Haar auf dem Papier Heimrecht hatte. Die Örtlichkeit schien aber keinen Unterschied zu machen, beide Spiele verliefen recht ähnlich: Die Haar Disciples hielten gegen den Favoriten jeweils lange gut mit, um gegen Ende doch zu verlieren, 5:16 und 7:9. Die Regensburger haben sich damit vor dem letzten Spieltag der Punkterunde die Teilnahme am Halbfinale gesichert. Die Haarer befinden sich auf dem sechsten und drittletzten Rang. Allerdings werden in der heuer stark verkürzten Saison ohnehin keine Absteiger ermittelt.

Die Disciples agierten in beiden Partien lange Zeit auf Augenhöhe, vor allem, was die Offensivleistung anbelangte. Den ehemaligen Disciples-Pitcher Jan Tomek konnten die Spieler von Trainer Alex Tufts am Freitagabend sogar so unter Druck setzen, dass die Disciples nach dem zweiten Durchgang 2:1 in Führung lagen. Auch danach verlief das Spiel lange ausgeglichen. Dann aber machte sich bemerkbar, dass der große Unterschied zwischen beiden Teams im Werfer-Kader liegt. Als Disciples-Pitcher Titus von Kapff ausgewechselt werden musste, dauerte es nicht lange und dem Favoriten gelangen gleich neun Runs in einem Durchgang. Weitere Auswechslungen auf dem Hügel konnten die Regensburger Offensivkraft nicht mehr stoppen. Ähnlich verlief die Partie am Samstag, wenngleich Haar da gegen Ende eine Aufholjagd starten konnte. Aber auch hier machten die Werfer den Unterschied: Der eingewechselte Regensburger Sven Schüller brachte eine knappe Führung relativ souverän nach Hause.

Den Disciples stehen noch zwei schwere Spiele gegen den aktuellen Meister Heidenheim bevor, dann ist die Saison auch schon beendet. Zum Ende der vergangenen Spielzeit war ein großer Umbruch vollzogen worden, im Winter kam Tufts als neuer Trainer. Nun gelangen in zwölf Partien im Schnitt knapp sieben Punkte pro Spiel. So hat diese besondere Spielzeit schon einmal gezeigt, dass die Disciples in Sachen Offensiv-Schlagkraft weiter mithalten, oder besser: mitschlagen können.

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Quelle:
SZ vom 14.09.2020
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