Badminton:Karger Lohn

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Gegen Trittau ging es ihr zu schnell: Neuhausens Amelie Oliwa. (Foto: Claus Schunk)

Erstligist Neuhausen unterliegt auch im Kellerduell gegen Trittau

Von Sebastian Hepp, München

Für Tobias Wadenka dürfte es ein Déjà-vu gewesen sein. Im Spitzeneinzel der Badminton-Erstligapartie gegen den TSV Trittau führte der Neuhauser gegen den gebürtigen Dänen Nikolaj Persson klar mit 13:8 im dritten Satz, er schien den Gegner im Griff zu haben. Doch Persson steigerte sich, Wadenka spielte nicht mehr ganz so explosiv - und plötzlich stand es 17:17. Es lief wie im ersten Heimspiel gegen Refrath, als Wadenka, 24, gegen den favorisierten Richard Domke im Entscheidungssatz eine 16:8-Führung aus der Hand gab. Diese herbe Enttäuschung noch vor Augen, kämpfte er. Beim Stand von 18:18 lag er platt auf dem Rücken, bei 18:20 verloren wohl auch die Zuschauer, die ihn frenetisch angefeuert hatten, den Glauben. Doch Wadenka wehrte den ersten Matchball ab, den zweiten, bei 20:21 mit dem Mut der Verzweiflung auch den dritten - dann knickte Persson ein. Wadenka gewann 23:21. Er sank auf die Knie und stieß einen Jubelschrei aus, der Druck von Monaten schien von ihm abzufallen. "Selten habe ich bei einem Sieg so ein Gefühl der Erlösung verspürt wie heute", sagte der Mathematik- und Sportstudent, der in Saarbrücken trainiert. Und fügte hinzu: "Endlich habe ich mal die Nerven behalten und bin für die harte Arbeit im Training belohnt worden."

Allerdings ging es nicht allen im Team des Tabellenletzten so, am Ende reichte es nur zu einem 2:4 gegen den Drittletzten. Lucas Bednorsch und Manuel Heumann hatten mit einem Dreisatzsieg gegen das indonesisch-deutsche Duo Trisnanto/Strehse (21:17, 14:21, 21:9) den Grundstein zumindest für ein Remis gelegt, doch Natalya Voytsekh und Amelie Oliwa verloren in ihrem Doppel gegen die zur Weltklasse zählende Niederländerin Iris Tabeling und deren finnische Partnerin Nanna Vainio 15:21, 14:21. "Mir waren die Bälle heute schlicht zu schnell", gab Oliwa an, wobei nicht ganz klar wurde, ob sie mehr das Spielgerät oder das Tempo der gegnerischen Aktionen meinte. Näher an einem Sieg war Kaja Stankovic, die Vainio einen harten Kampf lieferte (9:21, 21:19, 15:21). Die Hoffnung, dass Trittaus Persson nach seinem Dreisatz-Einzel im Mixed abbauen würde, erfüllte sich nicht, Beier/Voytsekh unterlagen ebenso wie zuvor Lucas Bednorsch im zweiten Herreneinzel. Neuhausens Teammanager Philipp Blonck machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl: "Im Mixed und im Einzel von Bednorsch war mehr drin." So reichte Wadenkas Sieg nicht zu einem Punktgewinn.

© SZ vom 06.10.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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