Süddeutsche Zeitung

Aktion "Coaches' Challenge":Spitze im Ehrenamt

Zwölf Übungsleiterinnen und Übungsleiter werden von der Dr.-Ludwig-Koch-Stiftung in Kooperation mit der Süddeutschen Zeitung honoriert - für herausragendes Engagement, auch während der Corona-Pandemie.

Von Sebastian Winter, München

Herausragendes Engagement sollte honoriert werden, auch und gerade im Nachwuchssport. Deshalb hat die Süddeutsche Zeitung in Kooperation mit der Dr.-Ludwig-Koch-Stiftung in den vergangenen Wochen besonders verdiente Münchner Übungsleiterinnen und Übungsleiter gesucht: Der Plan der Stiftung war, für zehn von ihnen ein Jahr lang die Finanzierung zu übernehmen. Aus zehn sind nun zwölf geworden (siehe unten), die die Stiftung mit insgesamt rund 30 000 Euro unterstützt. Herzlichen Glückwunsch!

Mit Videokonferenzen ist das ja so eine Sache, auch bei der Jurysitzung für die Coaches' Challenge. Mal hakt die Internetleitung, mal rascheln die vorher ausgedruckten Bewerbungen, die die Jury durchblättert, etwas zu laut durchs Computer-Mikrofon. Ein Jury-Mitglied ist technisch bedingt nur telefonisch zugeschaltet.

Ein fruchtbares Treffen war es dennoch am vergangenen Freitag, alleine schon deswegen, weil Fußballprofi Simone Laudehr vom FC Bayern München, die ebenfalls in der Jury sitzt, ein so nettes Mannschaftsfoto an der Wand hängen hat. "Das war Teambuilding in Österreich im Salzkammergut", sagt sie. Es hat aber nicht so sehr geholfen in der Champions League, wo die Bayern nach dem 1:4 im Halbfinal-Rückspiel (Hinspiel 2:1) beim FC Chelsea am Sonntag ausgeschieden sind. Somit ist auch der Traum von Laudehr, die in der Schlussphase eingewechselt wurde, vorbei: "Wenn wir zwei Titel gewinnen, könnten wir zum ersten Mal über den Männern stehen."Also über Hansi Flicks Männern, die in dieser Saison - wenn überhaupt - nur die Meisterschale in den Himmel halten dürfen.

Laudehr hatte kurz vor der Jury-Sitzung noch einen beruflich bedingten Covid-Test erfolgreich hinter sich gebracht, gut gelaunt sagte sie dann: "Ihr könnt mich ruhig alle duzen, sonst fühle ich mich so alt." Mit 34.

Jedenfalls hat sich die Profi-Fußballerin - wie auch die Stiftungsvorstände Horst Staimer und Arno Hartung - akribisch auf die Jurysitzung vorbereitet. Mit einem löwenblauen Stift macht sie sich Notizen, Staimer hat seine Favoriten und Streichkandidaten per Ampelsystem - grün, gelb, rot - markiert. Wobei die Farbpalette im Laufe der Debatte um "hellgrün" und dunkelgelb" erweitert wird.

Am Ende ist eine gute Mischung gefunden, auch wenn einige Entscheidungen nicht einfach waren, weil die Bewerbungen doch eines gezeigt haben: Dass sich in München sehr viele Menschen in ihrer Freizeit außerordentlich engagieren im sportlichen Ehrenamt.

Die zwölf Preisträger/innen:

Claudius Bicker (FT München-Schwabing, Turnen)

Julian Domke (FC Teutonia München, Fußball)

Carl Eggert (TuS Obermenzing, Hockey)

Yusuf Güngörmüs (SC Arcadia Messestadt, Judo)

Richard Holzberger (Schachfreunde München, Schach)

Elvir Mangafic (SC Prinz Eugen, Schwimmen)

Salvatore Marsala (Ackermannbogen e.V., Basketball)

Mahmoud Nasser (Bewegung und Spiel e.V., Fußball)

Inga Rose (Rudergesellschaft München 1972, Rudern)

Daniel Valin da Silva (Urucungo München, Capoeira)

Nina Stambrau (HC Wacker München, Hockey)

Miriam Storch (BC Hellenen München, Basketball)

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