Actionsport:Neues Rollenangebot

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Gut drauf: Fabian Lang aus Freising wird zugetraut, es beim Munich Mash ins Profi-Feld zu schaffen. (Foto: Stephan Rumpf)

Beim zweiten Munich Mash sollen die Skateboarder mehr in den Mittelpunkt rücken

Von Carolin Ranz, München

Kurz bevor das Pressegespräch für das Munich Mash (26. bis 28. Juni) am Skatepark auf der Theresienwiese losgeht, packt Fabian Lang einen kleinen Schwamm aus und wischt damit über die Kanten der Geländer und Rampen. Nicht weil er es gerne sauber hat, nein. "Da muss Wachs drauf", erklärt er. Für den besseren Halt und ein gleichmäßiges Gleiten auf dem doch schon etwas rostigen Parcours. Danach gibt er eine kleine Kostprobe seiner Künste auf dem Skateboard, er posiert für Fotos und führt seine Tricks so lange vor, bis auch jeder Fotograf das richtige Bild im Kasten hat.

Lang ist routiniert, er ist auch nicht ganz unbekannt in der Skateboarder-Szene. Vor zwei Jahren startete der gebürtige Freisinger im Hauptfeld bei den X-Games, neben Weltklasse-Skatern wie Chris Cole. Seit er zehn Jahre alt ist, übt er auf dem Board, tourte nach dem Abitur drei Jahre um die Welt und nahm an allen möglichen Wettbewerben teil. Im vergangenen Jahr war er auch bei der Premiere des Munich Mash im Olympiapark dabei. 2015 wird das sein einziger Contest werden. "Mir fehlt einfach die Zeit", erzählt Lang, der im dritten Semester BWL studiert, "was Richtiges", scherzt er. Da müsse er eben Prioritäten setzen, außerdem sei er "nicht der beste Contestfahrer", wie der 25-jährige Münchner sagt. Dennoch gilt Lang als großer Favorit derer, die sich durch die "Hometown Session" einen Platz im Hauptfeld des Skateboard Contests erobern wollen. 50 Skater aus der Region und aus ganz Deutschland haben die Chance, sich für den Profi-Wettbewerb am Sonntag zu qualifizieren und neben Top-Athlet Denny Pham die deutschen Farben im Teilnehmerfeld aus zwölf Skatern zu vertreten.

Nachdem die Skateboarder bei der Premiere der Actionsport-Veranstaltung im vergangenen Jahr noch wenig Beachtung durch die Organisatoren fanden und sich irgendwie auf einem viel zu großen BMX-Kurs zurechtfinden mussten, liegt beim diesjährigen Mash der Fokus auf dem Skateboard-Event. Dessen Niveau soll deutlich erhöht werden. Gespickt mit Profis aus der ganzen Welt, beispielsweise den US-Amerikanern Dave Bachinsky und Chris Joslin, "wollten wir die Urdisziplin des Actionsports entsprechend würdigen und integrieren", erläutert Cheforganisator Frank Seipp.

Zwar teilen sich die Skateboarder im Olympia-Eisstadion weiterhin den Platz mit den BMX-Fahrern, doch ist die Kurssetzung besser abgestimmt. "Das war sehr aufwendig, einen Kurs zu finden, der beiden Disziplinen gerecht wird", erzählt Seipp. Über Monate hinweg tüftelten Kursdesigner beider Disziplinen an den Rampen und Geländern. "Wir haben jetzt einen guten Kompromiss gefunden." Keinen, bei dem eine der beiden Disziplinen "Abstriche machen müsse", sondern einen Kurs, der "dem hohen Niveau beider Teilnehmerfelder gerecht wird", versichert Seipp. Schließlich erwartet er beim BMX die besten zehn Fahrer der Welt.

Nicht nur in der Eishalle gibt es Änderungen. Auch der Mountainbike-Contest, der sich über nahezu den gesamten Olympiapark erstreckt, bietet Neues. Den Looping, der im vergangenen Jahr noch eine Weltneuheit gewesen war und spektakuläre Sprünge ermöglichte, wird es in diesem Jahr nicht geben. Die Veranstalter wollen sich wieder mehr auf die Grundlage der Sprünge konzentrieren und entschieden sich für eine Super-Kicker-Rampe zum Finalsprung. "Da erwarten wir insgeheim schon neue und spektakuläre Sprünge von den Athleten", sagt Seipp.

Fabian Lang bleibt in der Eishalle, er freut sich auf den neuen Skateboard-Kurs. 2014 schaffte er es ins Finale des Skateboard-Wettbewerbs. "Da bin ich eigentlich ganz optimistisch, dass die Quali klappen könnte", sagt er. Dort muss er dann auch den Wachs-Schwamm nicht mehr auspacken.

© SZ vom 03.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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