Sport:Überfällige Sanierung

Sport: Das Vereinsheim des TSV Gräfelfing stammt aus den 1980er-Jahren. Sanierung oder gleich ein Neubau - lange wurde in der Gemeinde gestritten.

Das Vereinsheim des TSV Gräfelfing stammt aus den 1980er-Jahren. Sanierung oder gleich ein Neubau - lange wurde in der Gemeinde gestritten.

(Foto: Robert Haas)

Das Vereinsheim des TSV Gräfelfing wird für 3,8 Millionen Euro ertüchtigt. Auch die Mitglieder könnten einen Beitrag leisten

Von Annette Jäger, Gräfelfing

Das Vereinsheim des Gräfelfinger Sportvereins TSV aus den 1980er Jahren ist veraltet und marode. Lange war unklar, ob das Gebäude umfangreich saniert werden soll oder gleich in einen Neubau investiert wird. Jetzt hat sich der Verein entschieden, das Gebäude für die nächsten 15 Jahre zu erhalten. Doch auch dafür muss es saniert werden, zudem sind die aktuellen Brandschutzauflagen umzusetzen. Das soll etwa 3,8 Millionen Euro kosten. Die TSV-Mitglieder sollen sich möglicherweise an den Kosten beteiligen.

Das in die Jahre gekommene Vereinsgebäude beschäftigt die Gemeinde schon lange. In den vergangenen Jahrzehnten ist ein Sanierungsstau entstanden. Seit 2016 ist auch klar, dass beim Brandschutz Sofortmaßnahmen in Höhe von mehr als 300 000 Euro nötig sind. Diese werden derzeit bereits umgesetzt. Unklar war bislang, was langfristig mit der Sportanlage geschehen soll. Laut Kostenschätzung von 2016 würde ein kompletter Neubau an die 9,8 Millionen Euro kosten. Schon damals hatte TSV-Präsident und Landrat Christoph Göbel (CSU) dafür plädiert, eine Sanierung anzustreben. So soll es nun auch geschehen. So manches Platzproblem wird sich in Zukunft entspannen, da die Gemeinde eine neue Dreifachturnhalle mit Schwimmbad auf dem Schulcampus errichtet, die auch der TSV nutzen soll.

Trotzdem kann das Gebäude im jetzigen Zustand nicht bleiben. Der Verein zählt 3000 Mitglieder. Vor allem in den Abteilungen Fußball und Turnen gibt es ein eklatantes Platzproblem. Zum Teil dienen Flure als Umkleideräume. Architektin Claudia Haberl legte den Mitgliedern des Bauausschusses einen umfangreichen Maßnahmenkatalog vor. Neben Reparaturen von Schäden am Gebäude ist in Haustechnik und Außenanlagen sowie in Behinderten-WCs und den Brandschutz zu investieren. Der größte Posten ist aber der Neubau eines Verbindungstraktes zwischen Turnhalle und Vereinsheim. Dadurch könnte ein neues Raumangebot geschaffen werden, betonte Haberl. Allein dieses Zwischengebäude käme auf über 1,7 Millionen Euro. Zusätzlich wünscht sich der TSV einen Kunstrasenplatz, der 500 000 Euro kosten soll. In Summe kommt so ein Betrag von mehr als 3,8 Millionen Euro zustande.

Das Vereinsgebäude ist im Eigentum des TSV. Allerdings kann der Verein die anfallenden Kosten kaum stemmen, zur Finanzierung ist er auf die Gemeinde angewiesen. In welchem Umfang sich die Gemeinde an den Kosten beteiligt, bleibt noch zu diskutieren. Bürgermeister Uta Wüst (Interessengemeinschaft Gartenstadt Gräfelfing) wollte in der Sitzung aber schon mal wissen, ob der TSV darüber nachgedacht hat, Sponsorengelder und Spenden einzutreiben. Hans Schumacher, technischer Leiter des TSV, stellte spontan in Aussicht, dass sich möglicherweise die Mitglieder über eine einmalige Umlage an den Kosten beteiligen könnten. Zwischen 20 und 100 Euro seien denkbar. Diese Aussage ist aber noch nicht mit der Vereinsführung abgeklärt, betonte er. Auch könnte der TSV praktische Arbeitsleistung einbringen. Schumacher betonte, dass der neue Verbindungstrakt eine Notwendigkeit sei, kein Luxus. Bürgermeisterin Wüst fehlte bei der Kostenaufstellung noch eine Bewertung, welche Maßnahmen zwingend nötig und welche ein angenehmes Extra sind. Der Brandschutz habe Priorität, ein Kunstrasenplatz sei aber "nicht Sache der Gemeinde".

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