Süddeutsche Zeitung

Sport-Moderator Wolfgang Nadvornik:Wirbel um angeblichen Haftbefehl

Schreck für Moderator Wolfgang Nadvornik: Eigentlich hätte er am Abend eine Sendung präsentieren sollen. Doch dann heißt es plötzlich, gegen ihn liege ein Haftbefehl vor.

Den Weg zu den BR-Studios hätte sich Moderator Wolfgang Nadvornik am Montagabend sparen können. Der 41-Jährige wollte zum Bayerischen Rundfunk nach Unterföhring, um dort turnusgemäß die Sendung "Blickpunkt Sport" zu moderieren. Allerdings wurde er kurz vor der Sendung darüber informiert, dass sein Kollege Markus Othmer die Moderation des Abends übernehmen würde. Was war passiert?

Am Nachmittag war Nadvornik nicht zu einem Termin beim Amtsgericht erschienen, es ging um ein Verkehrsdelikt. "Ich habe meiner Anwaltskanzlei schon Wochen vorher in einer E-Mail mitgeteilt, dass ich an diesem Tag nicht kann, weil ich das Mittagsmagazin moderieren muss", sagte Nadvornik der SZ.

Diese Nachricht kam offenbar aber nicht bei Gericht an. Der Richter drohte, dass er Nadvornik, falls der zum nächsten Termin erneut nicht erscheinen sollte, beim darauf folgenden Termin würde zwangsvorführen lassen.

Die Abendzeitung berichtete daraufhin in ihrer Online-Ausgabe am Montagabend über den Vorfall, unter der sehr prägnanten Überschrift "Haftbefehl gegen Sportmoderator Nadvornik". Es lag allerdings definitiv am Montag kein Haftbefehl gegen Nadvornik vor.

Die Reaktion kam trotzdem prompt. Nadvornik wurde kurzfristig als Moderator der Sportsendung am Montagabend ersetzt. "Eine reine Vorsichtsmaßnahme", sagte BR-Sportchef Werner Rabe. Man müsse, wenn irgendwo in den Medien etwas von Haftbefehl stehe, den Moderator aus der Schusslinie nehmen. Zudem habe er sich durch die Aufregung nicht ausreichend auf die Sendung vorbereiten können.

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Quelle:
SZ vom 01.03.2011
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