Freizeit in MünchenWo junge Leute günstig Sport treiben können

Lesezeit: 3 Min.

Wwer schon immer gerne Kajak fahren wollte, kann dies mit Hilfe des Zentralen Hochschulsports auf der Olympia-Regattastrecke Oberschleißheim ausprobieren.
Wwer schon immer gerne Kajak fahren wollte, kann dies mit Hilfe des Zentralen Hochschulsports auf der Olympia-Regattastrecke Oberschleißheim ausprobieren. (Foto: Florian Peljak)

Teuer, immer ausgebucht, Hauptsache Markenkleidung: Die Sportangebote in München genießen nicht gerade einen studentenfreundlichen Ruf. Wo sich junge Menschen in der Stadt kostenlos oder für wenig Geld fit halten können.

Von Pauline Graf

Fit im Park – kostenfrei und ohne Anmeldung

Öffentliche Locations zum Turnen, Tanzen und Toben an der frischen Luft bieten die Münchner Stadtparks. Neben selbstständigem Radfahren oder Joggen für jeden, der sich dazu aufraffen kann, gibt es dort diverse Möglichkeiten zum verabredeten Sporteln in der Gruppe. Zu empfehlen ist etwa die kostenlose städtische Initiative Fit im Park, in deren Rahmen alles von Qi Gong auf dem Marienplatz bis zum Slackline-Kurs im Ostpark, vom Salsa-Tanz an der Pinakothek bis zum „Wiesn Wadl Workout“ im Westpark angeboten wird. Meist unter Anleitung eines Trainers oder einer Trainerin kann sich hier auch vernetzen, wer noch wenige Menschen in München kennt – ohne Anmeldung, bei gutem Wetter auf öffentlichen Freiflächen, bei strömendem Regen in einer Halle.

„Basic Ticket“ des ZHS für reduzierte Eintrittsgelder – etwa ins Schwimmbad

Die regelmäßigen betreuten Kurse sind im Zentralen Hochschulsport (ZHS), dem Sportangebot der Münchner Hochschulen, schneller ausgebucht, als man „Kopfsprung“ sagen kann. Also wirklich. Wer hier sein Glück auf einem Platz versuchen mag, der stelle sich für das Datum der Freischaltung, heuer dem 1. Oktober, mehrere Wecker und nehme sich den ganzen Tag nichts anderes vor. Denn da heißt es: schnell sein und auf die Website starren. Sie aktualisieren. Sekündlich.

Uni-Beginn
:Mit diesen Tipps von Studis gelingt Erstsemestern der Start

Der Studienbeginn kann ein mulmiges Gefühl auslösen. Doch keine Panik! Wer diese Ratschläge zu Lerngruppen, Bars und Bibs befolgt, bewahrt stets die Ruhe.

Von Pauline Graf und Hannah Hübner

Wer am 1. Oktober schon zu tun hat oder sich den Stress nicht antun will, dem sei zum eigenständigen Sporttreiben das Basic Ticket des ZHS ans Herz gelegt. Das Ticket kostet bloß zwölf Euro im Semester, ermöglicht die spontane Teilnahme an Trainingseinheiten, bei denen jemand abgesagt hat, und bietet außerdem mancherorts reduzierten Eintritt – zum Beispiel in der Olympiaschwimmhalle. Mit der sogenannten Flatrate zum freien Schwimmen, für 25 Euro pro Semester, kann man während des Semesters abends und in der vorlesungsfreien Zeit zu jeder Uhrzeit seine Bahnen ziehen.

Urban Sports Club

Billig ist relativ, und 30 Euro im Monat sind viel. Mehr als drei Netflix-Abos, ungefähr so viel wie ein Wocheneinkauf im Bio-Markt – so kalkuliert man als Studentin. Aber vielleicht ist manchen die eigene körperliche Gesundheit und sportliche Aktivität ja genauso wichtig? Naja, das muss jeder selbst wissen.

Wer aber bereit ist, mindestens 33 Euro im Monat für Sport in die Hand zu nehmen, der sollte unbedingt den Urban Sports Club kennen. Man bekommt nicht nur Rabatte nahezu überall, im Fitnessstudio, im Schwimmbad, im Tennisverein. Die App macht ihre Nutzer auch aufmerksam auf spontane Kurse direkt um die Ecke der eigenen WG, auf die man sonst nie gekommen wäre: „Pilates Advanced jetzt gleich um 9 Uhr 35, im Studio in der Nachbarstraße?“, ruft man da der Mitbewohnerin zu, die noch im Bad steht und eigentlich gleich in die Bibliothek muss – „na gut, ich habe aber nur 30 Minuten“.

Wenig Zeit, kein Problem. Von Turnen über Bouldern bis Cycling – mit Urban Sports kommt man eigentlich überall für weniger bis gar kein Extra-Geld hinein.

Kraftsport

Die Trimm-dich-Pfade und Calisthenics-Parks sind eine gute Möglichkeit, sich fit zu halten.
Die Trimm-dich-Pfade und Calisthenics-Parks sind eine gute Möglichkeit, sich fit zu halten. (Foto: Stephan Rumpf)

Studenten-Rabatte in den Münchner Fitnessstudios sind bemerkenswert rar. Während etwa das vergleichsweise billige FitX (25 Euro/Monat) oder das hochwertige Body + Soul (ab 80 Euro/Monat inklusive Zugang in einen Wellnessbereich; Tagesticket 25 Euro) von reduzierten Angeboten für junge Kundschaft bislang offenbar nichts halten, versucht zumindest Fitness First diese Lücke zu schließen: Hier können Immatrikulierte an einer Hochschule im Jahr bis zu 100 Euro sparen – sie müssen aber immer noch 17 Euro pro Woche zahlen.

Das ist im Vergleich zu FitX oder FitStar (25 Euro/Monat) immer noch viel, dafür gibt es bei Fitness First etwa einen Pool und eine Sauna, und das Angebot ist flexibel kündbar. Ein Geheimtipp für (wetterresiliente) Sparfüchse: Die öffentlichen Trimmdich-Pfade und Calisthenics-Parks werden auch im Winter von der Stadt instand gehalten. Letzterer ist vor allem im Olympiapark schön gelegen und gut ausgestattet.

Alternative Hotspots in München
:Marienplatz und Frauenkirche? Welche Orte junge Menschen wirklich kennen sollten

Für junge Leute gibt es in der Stadt mehr zu entdecken als bloß die Hauptsehenswürdigkeiten und kulinarischen Hotspots.

Von Pauline Graf

Running Clubs, speziell für Frauen

Das Thema Joggen wurde schon angesprochen, als wohl eine der unkompliziertesten und billigsten Möglichkeiten zur sportlichen Betätigung, immer und überall möglich. Wobei, wirklich? Gerade für Frauen ist das Joggen in öffentlichen Parks leichter empfohlen als getan: Abends oder früh morgens, gerade im Herbst und Winter, wenn wenig los ist, haben viele Frauen und Mädchen Skrupel, allein durch den Park zu laufen. Das ist schade, aber verständlich.

Wer also lieber in der Gruppe unterwegs ist, kann als Frau – und je nach Angebot auch als Mann – bei einem der Münchner Running Clubs vorbeischauen. Auch die sind kostenlos. Und neben dem Sicherheitsaspekt macht Sporteln in der Gruppe oft auch einfach bessere Laune als allein. Wer es langsamer mag und eigentlich vor allem für die frische Luft und nette Gesellschaft da ist, sollte unbedingt die Spaziergänge gegen die Einsamkeit von Clare Carrington ausprobieren.

Der gute alte Sportverein

Schon mal was von Sportverein gehört? Während die Mitgliedschaft in einem Club in der Kindheit für viele den Ausgleich zu Schule und Hausaufgaben darstellte, ist sie für die meisten volljährigen Menschen aus schleierhaften Gründen ziemlich out. Gerade wer früher als passionierter Fußballer oder Leichtathlet auf dem Pausenhof und im Verein galt, sollte die Möglichkeit, einer Erwachsenen-Mannschaft beizutreten, in Betracht ziehen.

Und, kaum zu glauben: In München gibt es mehr als 600 Sportvereine, bei denen sich der Mitgliedsbeitrag für Erwachsene im Schnitt auf nur 15 Euro pro Monat beläuft. Und dafür gibt es, ja nach Club, oft eine große Auswahl an Sportarten und Sportstätten.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Unileben
:Als Opa studierte, war München die Welt

Mia McCain und Gerd Keller haben beide die LMU besucht – die Enkelin bis vor wenigen Wochen, der Großvater vor 65 Jahren. Wie war es damals, ein junger Mensch in München zu sein? Was ist heute anders als früher?

SZ PlusVon Pauline Graf

Lesen Sie mehr zum Thema

  • Medizin, Gesundheit & Soziales
  • Tech. Entwicklung & Konstruktion
  • Consulting & Beratung
  • Marketing, PR & Werbung
  • Fahrzeugbau & Zulieferer
  • IT/TK Softwareentwicklung
  • Tech. Management & Projektplanung
  • Vertrieb, Verkauf & Handel
  • Forschung & Entwicklung
Jetzt entdecken

Gutscheine: