Sperrung der Stammstrecke:Alles läuft außer Plan

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Die Stammstrecke wird im Juli und August an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden komplett gesperrt. Grund dafür sind Bauarbeiten. Die Fahrgäste müssen dann einiges aushalten.

Christina Warta

Den S-Bahn-Nutzern in München und dem Umland stehen komplizierte Zeiten bevor: Im Juli und August wird die Stammstrecke an sieben aufeinanderfolgenden Wochenenden komplett gesperrt. Grund dafür sind Bauarbeiten: Gleise und Weichen werden erneuert, außerdem muss im Tunnel der Brandschutz auf den aktuellen Stand gebracht werden. Die Sperrung ist die umfassendste seit 2003, als das S-Bahn-Netz auf den Zehn-Minuten-Takt vorbereitet wurde.

Lange warten müssen die Münchner Fahrgäste an sieben Wochenenden im Juli und August auf die S-Bahn. (Foto: dpa)

Erstmals gesperrt ist die Stammstrecke von 6. bis 8. Juli, das letzte Sperr-Wochenende ist jenes vom 17. bis 19. August. Die Streckensperrung beginnt jeweils freitags um 19.30 Uhr und endet montags um 4 Uhr. Dass die Bauarbeiten nicht komplett in die Ferien gelegt wurden, liegt an einem Ärztekongress, der am letzten Augustwochenende stattfindet. "Es war dringender Wunsch der Stadt, dass die Sperrung dann beendet ist", erklärt S-Bahn-Geschäftsleiter Bernhard Weisser.

Im Westen fahren die S1 von Moosach und die S2 von Obermenzing ohne Halt zum Hauptbahnhof, wo beide Bahnen dann enden. S3 und S4 stoppen in Pasing. Die S6 fährt von Pasing, die S7 von der Donnersbergerbrücke ohne Halt zum Hauptbahnhof. Lediglich die S8 fährt ab Pasing über den Südring ohne Halt zum Ostbahnhof und weiter zum Flughafen. Sie hält allerdings nicht am Leuchtenbergring. Im Osten starten und enden die S2, S3, S4 und S7 am Ostbahnhof.

Von Pasing bis zum Ostbahnhof gibt es während der Sperrung Schienenersatzverkehr: Mit 60 Bussen, die in den Stoßzeiten im Drei-Minuten-Takt fahren, sollen alle Fahrgäste ihre Ziele erreichen. Außerdem fährt die U5 doppelt so häufig wie normal, auf der Tramlinie 19 werden Großraumfahrzeuge und auf der Buslinie 162 Gelenkbusse eingesetzt. 200 Bahnmitarbeiter sollen den Fahrgästen weiterhelfen. Am Wochenende des Christopher Street Day (13. bis 15. Juli) können Marienplatz und Stachus nicht von den Bussen angefahren werden; sie halten am Odeonsplatz.

Doch es kommen noch weitere Einschränkungen hinzu: Auf den Linien S2 und S3 entfällt der Zehn-Minuten-Takt für den gesamten Zeitraum von sechs Wochen. An den Freitagen kann es bereits am Nachmittag dazu kommen, dass Fahrgäste am Rosenheimer Platz, Isartor, Marienplatz, Stachus und am Hauptbahnhof zur nächsten Station durch- und dann eine Haltestelle zurückfahren müssen, weil die genannten Bahnhöfe wegen der Vorbereitungsarbeiten halbseitig gesperrt werden.

"Wir gehen davon aus, dass wir es ordentlich hinbekommen", sagt Bernhard Weisser dennoch. "Hätten wir übrigens eine zweite Stammstrecke, bräuchte man all diese Kopfstände nicht zu machen."

© SZ vom 27.06.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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