SPD-Antrag:Das nächste Konzept für den Hauptbahnhof

Die Aufregung um den Münchner Hauptbahnhof reißt nicht ab. Nach der CSU hat nun auch die SPD-Stadtratsfraktion ein eigenes Sicherheitskonzept vorgelegt. Die Sozialdemokraten forderten am Dienstag mehr Sauberkeit, eine bessere Beleuchtung und ein nächtliches Alkoholverbot. Ein Dorn im Auge ist den SPD-Stadträten außerdem das sogenannte "Schwammerl-Vordach" im Bahnhofseingangsbereich. Es müsse unbedingt weg, weil es Delikte fördere. Ihre Vorschläge will die SPD jedoch nicht als Aktionismus verstanden wissen. Sie seien nach reiflicher Überlegung mit der Polizei, dem Kreisverwaltungsreferat und der Deutschen Bahn entstanden. "Statt schnell etwas zu fordern, wollten wir wissen, was wirklich hilft", sagte Stadtrat Christian Vorländer. Er und seine Kollegen distanzieren sich damit von den Forderungen der CSU-Stadträte. Diese hatten vor einer Woche mit drastischen Worten eine verstärkte Videoüberwachung und eine Ausweitung des Bettelverbots angemahnt. Geht es nach den Christsozialen, soll der Bereich rund um den Hauptbahnhof künftig zum Sperrgebiet werden. "Alkohol- und drogenbedingte Exzesse" würden das nötig machen. Dem SPD-Nachwuchs geht das alles zu weit. In einer Pressemitteilung distanzierten sich die Jusos von "einem populistischen Aufschrei à la CSU". Doch auch die Vorschläge der Mutterpartei stoßen bei den Jungpolitikern nur bedingt auf Gegenliebe. "Der alleinige Konsum von Alkohol ist ja in den wenigsten Fällen ein Problem, ein Verbot trifft auch die, die keine Problem machen", sagte die Münchner Jusochefin Lena Sterzer.

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