Spaten-Brauerei:Freibier für die Münchner

Spaten-Brauerei: Im Viktualienmarktbiergarten gibt es zum Geburtstag der Spaten-Brauerei das Bier zum Originalpreis.

Im Viktualienmarktbiergarten gibt es zum Geburtstag der Spaten-Brauerei das Bier zum Originalpreis.

(Foto: Stephan Rumpf)

Im März 1894 wurde erstmals das neue Münchner Hell gebraut. Spaten feiert den Geburtstag seines besonderen Bieres ganz im Retro-Stil.

Von Franz Kotteder

Wer an diesem Donnerstag über den Viktualienmarkt ging, könnte sich ins Jahr 1894 versetzt gefühlt haben. Da gab es doch glatt die Halbe Helles von Spaten für 80 Cent. Das war, umgerechnet, damals der Preis für dieses neue Bier. Richtig: neu! Denn das erste Münchner Hell wurde genau am 21. März 1894 zum ersten Mal gebraut, abgefüllt und per Pferdefuhrwerk nach Dresden verschickt, und zwar von der Spaten-Brauerei. Zuvor hatte es in München fast nur dunkles Lagerbier gegeben.

Spaten lud aus diesem Anlass am Donnerstagmittag an den historischen Ort, in dem das alles geschah, in den Keller 23 des Stammhauses an der Marsstraße. Geschäftsführer Bernhard Klier meinte, das Helle habe "einen großen Beitrag dazu geleistet, dass München zu einer der charmantesten Städte der Welt geworden ist". Die Spatenbrauerei, 1397 erstmals urkundlich erwähnt, sei stolz darauf, dieses Bier als erste gebraut zu haben.

Zum 125-Jährigen habe man deshalb keinerlei Neuerung geplant, sondern beziehe sich gerade mit Fleiß auf "Ehrlichkeit und Ursprünglichkeit". So verabschiede man sich von der genormten NRW-Bierflasche und kehre vom Sommer an zurück zur alten Euro-Flasche, die bis Anfang der Neunzigerjahre Standard war, und obendrein auch zum historischen Flaschenetikett, das der Grafiker Otto Hupp bereits 1884 für die Brauerei entworfen hatte. "Beides ist etwas", so Betriebsleiter Harald Stückle, "das unserer Marke einen echten und eigenständigen Charakter verleiht."

Noch mehr Freunde wird sich die Brauerei vermutlich durch einige andere Jubiläumsaktivitäten machen. Wie zum Beispiel der Halben Helles zum Preis von 1894: Der gilt im Viktualienmarktbiergarten noch bis einschließlich Samstag. So günstig das auch ist: "Zum Feiern gehört Freibier", findet Stückle. Deshalb werden am Freitag und Samstag vier von Brauereipferden gezogene Prachtgespanne durch München fahren und in verschiedenen Stadtvierteln immer wieder mal Halt machen, um Freibier an die Münchner ausschenken. Und am Samstag gibt es zwischen elf und 18 Uhr stündlich kostenlose Brauereiführungen mit Verkostung im Stammhaus an der Marsstraße 48. Einlass ist erst ab einem Alter von 18 Jahren und nur, solange noch genügend Platz in den Räumlichkeiten ist.

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