Sparopfer 7: Das Lenbachhaus:Gutes von Gestern?

Auch dem Lenbachhaus droht eine Etatkürzung. Dabei fährt das Museum bereits ein Notprogramm. Und eine Sanierung wäre dringend nötig.

CHRISTOPH WIEDEMANN

Die Städtische Galerie im Lenbachhaus ist ein Museum mit Weltruf. Allein um die Sammlung des "Blauen Reiter" mit Bildern von Marc, Macke, Kandinsky, Münter und anderen zu sehen, reisen jährlich Tausende von Kunstfreunden an. Doch es gibt erhebliche Probleme.

Sparopfer 7: Das Lenbachhaus: Defekte Klimaanlage, undichte Dächer: Das Lenbachhaus ist in einem schlechten Zustand, Geld für die Sanierung gibt es nicht.

Defekte Klimaanlage, undichte Dächer: Das Lenbachhaus ist in einem schlechten Zustand, Geld für die Sanierung gibt es nicht.

Das Haus, die ehemalige Künstlervilla des Malerfürsten Franz von Lenbach, wurde 1948 nach Kriegszerstörungen mit einfachsten Mitteln wiederaufgebaut. Seither ist nichts mehr geschehen. Die Folge: Die Klimaanlage für die Ausstellungssäle des "Blauen Reiter" ist defekt. Wenn es regnet, müssen in der Jugendstilabteilung Eimer aufgestellt werden, weil die Dächer undicht sind.

Mit einem Wort, das Haus befindet sich baulich in ruinösem Zustand. Geld für eine dringend notwendige Sanierung steht wegen der kommunalen Haushaltssperre in absehbarer Zeit nicht zur Verfügung.

Damit aber noch nicht genug. Seit 1993 wurde der Ankaufsetat von einst 600.000 Euro auf nunmehr 400.000 Euro zurückgefahren. Und im Gesamtetat von 3,5 Millionen Euro mussten heuer 16 Prozent eingespart werden. Was nur zu leisten war durch weniger und billigere Wechselausstellungen. Schon jetzt fährt das Lenbachhaus also Notprogramme.

Eine Dauerlösung kann das jedoch nicht sein. Direktor Helmut Friedl blickt düster in die Zukunft, wenn er konstatiert: "Ohne neue Aspekte in der Finanzdiskussion laufen wir Gefahr, nicht nur unseren Ruf zu verlieren. Wir werden darüber hinaus auch Zug um Zug den Anschluss im internationalen Diskurs verlieren."

Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: