Sparopfer (4): Galerie der Künstler:Planung erschwert

Wie soll man für das kommende Jahr Ausstellungen organisieren, wenn man nicht weiß, wie viel Geld zur Verfügung steht?

CHRISTOPH WIEDEMANN

Anfang des Jahres flatterte dem Berufsverband Bildender Künstler (BBK) ein Schreiben des Kulturreferates ins Haus. Darin wurde angekündigt, dass die Stadt München beabsichtige, ihre Zuschüsse für die vom Verband betriebene Galerie der Künstler in der Maximilianstraße um mindestens fünf Prozent zu kürzen. Man möge sich doch vorab schon einmal überlegen, wo Einsparungen möglich seien.

Seither, so Geschäftsführerin Doris Schechter, habe man nichts mehr gehört. Weder sei klar, ob die Kürzungen überhaupt in Kraft treten. Noch wisse man - sollte es tatsächlich soweit kommen - zu welchem Zeitpunkt die Sparmaßnahmen dann greifen sollen.

Ausstellungsprogramm nicht gefährdet

Bislang hat die Stadt das Ausstellungsprogramm des BBK mit jährlich 150.000 Euro unterstützt. Die Räume im Westflügel des Völkerkundemuseums stellt der Freistaat mietfrei zur Verfügung. Dazu gewährt er jährlich noch einmal 28.000 Euro Zuschuss für die Verwaltungskosten.

Das Ausstellungsprogramm, das vor allem auf die Förderung junger Künstler abzielt, ist also nicht existenziell gefährdet, auch wenn Freistaat und Stadt trotz mehrmaliger Anträge seit elf Jahren keine Erhöhung ihrer Beiträge mehr bewilligt haben. Wirklich problematisch dagegen ist die Unsicherheit bezüglich Zukunftsplanung.

Wie soll man für das kommende Jahr Ausstellungen organisieren, wenn man nicht weiß, wie viel Geld zur Verfügung steht? Diese Art der Kulturpolitik ist dazu angetan, Verlegenheitslösungen und Pannen zu provozieren.

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