Münchner Verein verbindet Sozialarbeit und Filmbusiness:Eine Rolle fürs Leben

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„Wir haben in der Medienwelt etwas Einzigartiges geschaffen, in dem wir die Sozialpädagogik mit der Filmwelt verbunden haben“, sagt Marianne Holmer (rechts). Gemeinsam mit Janne Drücker (links) hat sie den Verein stabil e. V. gegründet. (Foto: Robert Haas)

Janne Drücker und Marianne Holmer helfen Jugendlichen, die am Rand der Gesellschaft stehen. Sie ermöglichen ihnen den Start einer Filmkarriere – wenn ihre Klienten nicht gerade ins Gefängnis müssen.

Von Michael Bremmer

Am Ende hat auch der Kauf eines Weckers nicht geholfen. Am Ende musste Denis ins Gefängnis. Obwohl er einen Ausbildungsplatz gefunden hat, jeden Tag pünktlich zur Arbeit erschienen ist, obwohl er regelmäßig die Termine mit der Bewährungshilfe wahrgenommen hat. Denis (Name von der Redaktion geändert) hat sein Leben wieder in den Griff bekommen – nach Jahren ohne Ziele, ohne Perspektive. Er hat über einen Münchner Verein die Motivation gefunden, Schauspieler werden zu wollen, er hat bei einem Casting eine größere Rolle für einen Kinofilm bekommen, der Regisseur dieses Films hat sogar einen Brief an die Justiz geschickt – aber es hat alles nichts gebracht: Denis wurde verurteilt wegen diverser Jugenddelikte; er sitzt gerade in Neuburg an der Donau seine Haftstrafe ab. „Ich finde es sehr schade, dass ich eine so große Rolle für einen Kinofilm jetzt doch nicht spielen kann“, erklärt Denis, „aber ich schaue nach vorn. Mein Weg in die Schauspielerei hat jetzt erst angefangen.“

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