Es gibt Menschen mit solch einer positiven Ausstrahlung, die muss man nur anschauen, um gute Laune zu bekommen. Es gibt Musik, da reichen schon die ersten zwei Beats, und die Beine beginnen zu wippen. Ein Refrain, und schon herrscht Fröhlichkeit im Feierwerk – am Abend des „Sound of Munich“-Festivals.
München ist Heimat einer spannenden Musikszene, nicht festgelegt auf ein Genre. Aber die Sparte der Feel-Good-Songs war bislang nicht sonderlich stark vertreten. Bis zum Auftritt von Debby van Dooren alias Devado.
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Debby van Dooren steht auf der Bühne und lächelt. Ihr gelb-schwarzes Holzfällerhemd hat sie sich um die Hüfte gebunden, zu heiß ist es in der Hansa39, zu sehr schwitzt sie selbst bei ihrer energiegeladenen Show. „Es gibt 1000 Gründe, dankbar zu sein“, sagt sie zu Beginn ihres Songs „Big for some“, für den sie die Mithilfe des Publikums benötigt – nur ein kurzes „Hey“, aber wird sie die Zuhörerinnen und Zuhörer zum Mitsingen bewegen?
Drei Jahre lang hatte das Festival "Sound of Munich Now" pandemiebedingt Pause gemacht und sich in ein erfolgreiches Digitalfestival verwandelt. Im vergangenen Herbst kehrten die Veranstalter zur Live-Idee zurück – genauer gesagt wurden die beiden Arten des Festivals miteinander verbunden, denn auf Videos wollten sie nicht mehr verzichten. Dank der Unterstützung des Kulturreferats der Stadt München und des Jugendkulturwerks ist auch bei der Show im November wieder die Videocrew „Ideal Entertainment“ im Einsatz, mit sechs Kameras werden die Auftritte der 20 Bands gefilmt. Ein Song wird jeweils ausgewählt, bearbeitet, gemastert – alle zwei, drei Wochen wird fortan ein Video ausgespielt.
Und wie sehr das Publikum diesem Festival entgegengefiebert hat, sieht man beim Auftritt von Devado. Als Solokünstlerin tritt sie noch gar nicht so lange auf, aber man merkt alleine bei ihrer Bühnenpräsenz, dass sie Profi ist. Schon als kleines Mädchen stand sie mit ihren vier Schwestern auf Musikbühnen. Sie nannten sich die Van Dooren Sisters, 2001 gründete sich diese Pop-Gospel-Formation. Sie wurde mit 18 Mutter, machte eine längere Pause, versuchte mit der Teilnahme an der Castingshow „Voice of Germany“ die Rückkehr ins Musikbusiness, sang ein Jahr später die Hauptrolle der Vaiana im gleichnamigen Disneyfilm – der Soundtrack wurde mit einer Goldenen Schallplatte ausgezeichnet.
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Aber das ist nicht das Besondere an Devado. Ihre Mischung aus Pop und R’n’B kommt ohne Instrument aus, keine Gitarre, kein Keyboard – ihr Körper ist ihr Instrument. Alle Beats hat die Musikerin mit Bodypercussion eingespielt, für die Melodie hat sie ihre Stimme eingesetzt. Und mit ihrer positiven Ausstrahlung beschenkt sie das Publikum. Sie tanzt, springt auf der Stelle, dreht sich, klatscht, lächelt, freut sich über jede Sekunde ihres Auftritts. Das steckt an. „Three, two, one“ kündigt sie den Refrain an. Sie beginnt zu hüpfen, „Make the best of my day“, singt sie, „baby, I won’t complain“ – sie hält das Mikro Richtung Publikum, „Hey“, singen die Fans. „Thankful for the small yet big for some“, singt Devado – „Hey“. „Make the best of my day and turn it into praise“, singt Devado – „Hey“.
Das Publikum jubelt am Ende. Es gibt eben viele Gründe, dankbar zu sein.