Ferienangebote für Kinder und Familien in München:Kreatives für Kurzentschlossene

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Brav ist vorbei: In der Sommerwerkstatt der internationalen Jugendbibliothek können Kinder ausprobieren, wie es sich „frech und frei“ lebt – inspiriert von Momo, Sams und Pippi Langstrumpf. (Foto: Yannik Thedens/Internationale Jugendbibliothek)

Mit Spürsinn und Flexibilität lassen sich auch jetzt noch freie Plätze in Workshops finden. Dazu können Kinder in der Spielstadt Mini München wieder auf eigene Faust das – fast – reale Leben proben.

Von Barbara Hordych

Wenn am 29. Juli die Sommerferien beginnen, fällt, wie alle zwei Jahre, auch der Startschuss für die Spielstadt „Mini München“: Drei Wochen lang bietet Münchens größtes und kostenloses Ferienprogramm auf dem Gelände des Fröttmaninger Showpalasts bis zu 2000 Kindern und Jugendlichen von sieben bis 15 Jahren täglich die Möglichkeit, unter – fast – realen Bedingungen das echte Bürgerleben zu proben. Im mehrfach ausgezeichneten Projekt, das weltweit um die 500 Nachahmer gefunden hat, können sie als Handwerker, Journalistin, Bankberater oder Stadträtin aktiv werden, sie können heiraten, ein Lokal führen oder mit einer Beschwerde vor Gericht ziehen – eine Einübung in demokratische Prozesse, bei der die Kinder „miteinander ins Geschäft kommen sollen“, wie der Spielstadt-Gründer Gerd Grüneisl es einmal im SZ-Interview bezeichnete. Eine vorherige Anmeldung ist nicht nötig.

Der Andrang vor dem Arbeitsamt ist in der Regel groß: Impressionen aus der vergangenen Spielstadt Mini München in Fröttmaning. (Foto: Leonhard Simon)

Aber auch kleinere, nicht minder feine Angebote haben noch freie Plätze für Kurzentschlossene. So lautet das Motto der Kreativwerkstatt der Internationalen Jugendbibliothek in Blutenburg „Wenn ich einmal richtig frech wär’“. Vom 29. Juli bis zum 2. August dürfen sich hier insbesondere brave Kinder, die immer klaglos ihre Hausaufgaben erledigt, gerne ihre Zimmer aufgeräumt und nachmittags freudig ins Ballett und zum Musikunterricht gegangen sind, ausdrücklich „frech und frei“ austoben. Als Vorbilder dienen die starke Pippi Langstrumpf, der vorlaute Pumuckl oder das aufmüpfige Sams – oder die Kinder gestalten sich ihre eigene Heldin oder Helden. Unter theaterpädagogischer Anleitung entsteht dabei eine Performance, die sie am Ende aufführen können – aber natürlich nicht müssen.

Wer lieber einen Tagesausflug mit der ganzen Familie unternehmen möchte, kann diesen im Franz-Marc-Museum in Kochel am See mit einer Kreativaktion verbinden: Dort bietet das Museumspädagogik-Team während der gesamten bayerischen Sommerferien täglich wechselnde Kurse an, zu Themen wie Action-Painting, Fotografie, Hinterglasmalerei, Graffiti und Bildhauerei. Die dreistündigen Workshops wahlweise am Vor- oder Nachmittag finden im neuen Atelierhaus „Blau Raum“ oder, wie das Malen auf großen Leinwänden, im Museumspark statt. Das Programm gibt es im Internet unter: franz-marc-museum.de/vermittlung/workshops. Eine Anmeldung direkt über das Museum ist drei Tage vor Kursbeginn möglich.

Auch das Kinderkunsthaus der Mixtvision-Verleger Alexandra Helmig und Sebastian Zembol an der Schwabinger Römerstraße zündet in den Sommerferien ein kreatives Feuerwerk. Insgesamt 32 ganztägige, betreute Workshops für Schulkinder von sechs bis 12 Jahren hat das kunstpädagogische Team um Programmleiterin Judith Silbereisen konzipiert. Inspiriert von Künstlerin wie Cy Twombly, Henri Matisse und Andy Warhol gestalten die jungen Kreativen mit Farbe, Tusche, Papier, Stoff und Gips ihre eigenen Werke. Freie Plätze gibt es etwa noch im sommerlich fruchtigen Workshop „Obstsalat“ am 5. August, in dem die Teilnehmenden kleine Obststillleben bauen, diese großflächig mit Acrylfarben an der Staffelei malen und dann ihr Lieblingsobst zwar nicht essen, aber gipsen. Oder am 13. August, wenn Tusche im Mittelpunkt steht und mit Schriften und Mustern experimentiert wird. Das komplette Angebot mit Angaben zur Verfügbarkeit findet sich unter www.kinderkunsthaus.de/ferienprogramm.

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