Sommer in der Stadt:Open Airs: Bereit für den großen Auftritt

Auf der "Sommerbühne" im Olympiastadion steigt das längste Pop-Festival Münchens. Auch der Gasteig und andere Orte bieten Freiluftkultur für alle.

Von Michael Zirnstein

Auch wer Günther Sigl nicht unbedingt "nackert durch den englischen Garten" rennen sehen will, musste dem Sänger der Spider Murphy Gang doch recht geben, als er jüngst auf dem Königsplatz seinen wohl schönsten Hit anstimmte: "'S is wieder Sommer in der Stadt". Zur Eröffnung durch Oberbürgermeister Dieter Reiter gab diese Hymne der Münchner Lässigkeit dem Schausteller- und Kulturhilfsprogramm der Stadt seinen klingenden Namen: "Sommer in der Stadt". Sommer ist ja jedes Jahr, könnte man granteln, aber tatsächlich hat es einen Sommer wie diesen noch nie gegeben. Ein Virus machte das nötig - und möglich: Nach all den musischen Entbehrungen blüht an allen Ecken draußen die Kultur wieder auf: Eine Wanderbühne zieht durch die Stadtviertel und macht am Samstag, 2. August, auf dem Laimer Anger Station, etwa für ein Konzert von Amy und Wally Warning. Im Innenhof des Deutschen Museums geht es weiter mit großartiger Kleinkunst, für die nun auch das Deutsche Theater einen Sommer lang seinen Geviert öffnet, während auf der Theresienwiese das etwas andere Format "Kunst im Quadrat" zum Kulturpicknick einlädt (siehe auch Ressort Kunst).

Auch der Gasteig füllt sich wieder mit Leben, die Theatergemeinde organisiert dort auf dem Celibidache-Forum ein Kultur-Open-Air bei freiem Eintritt bis 12. September. Zum Auftakt am Mittwoch, 5. August, spielt das Trio Berte Epple mit dem furiosen Geiger und Musikhochschul-Professor Gregor Hübner. Es folgen der Lieder- und Spaßmacher Michi Dietmayr (6.8.), Kabarett mit den Wellküren (7.8.), Maxi Pongratz vom Kofelgschroa (8.8.) und viele weitere - auch das Haus-Orchester des Gasteig, die Münchner Philharmoniker freuen sich auf zwei Auftritte unter freiem Himmel (29.8. und 5.9.).

Den Weltrekord als längstes Open-Air hielt eine Weile der "Musiksommer" im Theatron des Olympiaparks. Der musste schon zu Anfang der Corona-Krise abgesagt werden. Dafür steigt nun gleich ums Eck auf der Liegewiese des Olympiaschwimmbads das zweiwöchige Pop- und Comedy-Festival "Frischluft im Park". Und nebenan im Stadion wird gerade die "Sommerbühne" der Stadt für das längste Festival hergerichtet, dass es in München bis dato gegeben hat. Den Auftakt machen am Samstag, 1. August, Django 3000. Was insofern passt, da die Gypsy-Folk-Musiker die Ersten in Bayern waren, die in Unterwössen nach dem Lockdown ein Pop-Konzert gespielt haben. Quer durch alle Pop-Genres folgen auf dem Platz neben der Nordtribüne Abend für Abend lokale, regionale und nationale Größen wie die Hip-Hopper Roger (von Blumentopf) und die Weltuntergang (2.8.), Friends of Gas (4.8.), Gudrun Mittermaier (5.8.), die Mundart-Boyband Pam Pam Ida (6.8.), Bernadette La Hengst und Die Realität (7.8.), Salewski und Tom Wu (9.8.) und viele mehr bis zum vorläufigen Abschluss mit der Schlachthofbronx & Freunden am 12. September. Alles bei freiem Eintritt - das sollte es im nächsten Sommer wiedergeben.

Sommerbühne im Olympiastadion, Sa., 1. Aug., bis 12. Sep., Eintritt frei, Platzkarten nur über muenchenticket.de

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