Sommer in der Stadt:Löwenanteil für die Künstler

Bezirksausschuss fördert Kultur im Viertel Schwanthalerhöhe mit 35 000 Euro.

25 000 Euro im Juni, knapp 10 500 Euro im Juli: "Fast die Hälfte unseres Jahresbudgets haben wir in den vergangenen beiden Monaten für nur eine Gruppe, nämlich die Künstler, ausgegeben." Die Kritik übte der stellvertretende Vorsitzende des Bezirksausschusses Schwanthalerhöhe, Uwe Trautmann (CSU), als es in dessen Sitzung zuletzt um den Budgetantrag für das Kulturprogramm "Kunst im Quadrat" ging. Gestellt haben ihn die Köpfe des Kösķ vom Kreisjugendring München-Stadt für den kulturellen Schwerpunkt des Oktoberfest-Alternativ-Programms "Sommer in der Stadt" auf der Theresienwiese.

25 000 Euro waren im Juni bewilligt worden für den "Sommer im Westend", mit dem der Bezirksausschuss eine Reihe von bis zu 100 Kunstschaffenden aus dem Viertel unterstützt und ihnen damit Auftritte und Gage nach den Corona-Total-Ausfällen verschafft. Trautmann mahnte: "Nicht, dass uns im letzten Viertel des Jahres das Geld ausgeht." Cenk Genc (FDP) ging einen Schritt weiter: "Wenn wir so viel ausgeben, sind wir im September nicht mehr handlungsfähig."

Das sei in diesem Gremium noch nie der Fall gewesen, schaltete sich Florian Kraus (Grüne) sichtlich genervt ein. "Weil wir letztes Jahr 50 000 Euro aus unserem Jahresbudget von 100 000 Euro gar nicht ausgegeben haben, stehen uns jetzt noch 74 400 Euro zur Verfügung." Und wenn der Ausschuss nur von "einzelnen" Anträge bekomme und "andere den Arsch nicht hochkriegen, kriegen den Zuschuss halt Engagierte, die sich fürs Stadtviertel einsetzen!" Aus ideologischen Gründen sei noch kein Zuschuss verweigert worden. Daniel Günthör (Grüne) wechselte als Vorsitzender des Unterausschuss Kultur und Integration aufs diplomatische Parkett: "Das heißt also nicht, dass wir andere Anträge, die von anderen Kulturschaffenden oder sozialen Institutionen kommen, nicht unterstützen." Gegen die Stimmen von CSU und FDP wurde schließlich der Finanzspritze für "Kunst im Quadrat" zugestimmt, das in Kooperation mit der Glockenbachwerkstatt (Ludwigvorstadt/Altstadt) und dem noch nicht eröffneten Stadtteilkulturzentrum Luise (Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Sendling) realisiert wird - die Partner wurden übrigens von "ihren" jeweiligen Bezirksausschüssen ebenfalls mit je rund 10 000 Euro unterstützt.

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