Solln:Mangelhafte Unterlagen

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Um den Förderschul-Standort an der Allescherstraße wird gestritten. (Foto: Florian Peljak)

Geplanter Ausbau der Förderschule an der Allescherstraße stößt bei den Nachbarn auf Proteste. Der Bezirksausschuss vermisst Konzepte

Von Jürgen Wolfram, Solln

Wenn's schon in der vorgeschalteten Bürgerfragestunde Wortmeldungen hagelt, dann ist was los im Bezirksausschuss Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln. So wie unlängst im Bürgersaal Fürstenried, wo Anwohner aus der Umgebung der Förderschule an der Allescherstraße aufkreuzten. Die Gruppe machte ihrem Unmut über Pläne zum massiven Ausbau der Bildungseinrichtung Luft. Eine Sprecherin nannte es ein "Unding", ihnen einen fünf- bis sechsstöckigen Neubau vor die Nase zu setzen und die Schülerzahl von 50 auf bis zu 500 hochzuschrauben, ohne Rücksicht auf den erwartbaren Verkehr zu nehmen. Offenbar habe auch niemand an die Probleme gedacht, die sich bei Einsätzen der Rettungsdienste in der Sackgasse ergeben könnten.

Die Anwohner aus der Allescher- und der Becker-Gundahl-Straße in Solln stören sich ebenso am Verlust von Teilen des Baumbestands in ihrer Gegend sowie an der Aussicht auf einen Sportplatz, den auch externe Vereine nutzen dürften. Dessen Betrieb entwickle sich erfahrungsgemäß rasch zum Lärmproblem. Besser wäre es, solche Einrichtungen an die Siemens-Allee zu verlegen. Die Hauptsorge galt indes einem Schulbusverkehr, der die Allescherstraße heillos verstopfen werde. "Das Baureferat hat sich mit der Verkehrssituation überhaupt nicht auseinandergesetzt", klagte ein Sollner und forderte korrigierende Unterstützung durch den Bezirksausschuss (BA).

BA-Vorsitzender Ludwig Weidinger (CSU) sagte, auch ihm fehle ein überzeugendes Konzept für die Schulerweiterung im Landschaftsschutzgebiet. Andererseits müsse man sehen, dass ein erheblicher Bedarf an Förderplätzen bestehe und die Stadt über wenige Schulstandorte verfüge. Michael Kollatz (SPD), Sprecher des BA-Unterausschusses Bau und Planung, fand die Unterlagen zur Bauvoranfrage gleichfalls mangelhaft. Es fehlten klare Angaben zur Schülerzahl ebenso wie ein plausibles Verkehrsgutachten, eine Betriebsbeschreibung und ein Konzept für den Rettungsfall. Der BA vertagte deshalb seine Entscheidung. Er deutete aber schon einmal an, eine Verkehrsabwicklung über eine vorgesehene Tiefgarage sowie eine möglichst versiegelungsarme Bauvariante zu bevorzugen. Die gewünschten "schriftlichen" Unterlagen werden bei der Verwaltung umgehend angefordert. Den Anwohnern gab man mit auf den Weg, sie sollten mit ihren geparkten Privatautos nicht selbst Verkehrsprobleme heraufbeschwören.

© SZ vom 18.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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