Skimuseum Planegg:Bretter, die die Welt veränderten

Vom einfachen Holzbrett zum Profiski: Im Skimuseum Planegg wird Wintersport-Geschichte lebendig. Auf ein Exemplar ist man besonders stolz.

Isabel Meixner

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Skimuseum Planegg

Quelle: Isabel Meixner

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Vom einfachen Holzbrett zum Profiski: Im Skimuseum Planegg wird Wintersportgeschichte lebendig. Auf ein Exemplar ist man besonders stolz.

Der Grundstock des Museums stammt aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Bereits damals sammelten Sportbegeisterte Skiausrüstungen oder kauften sie sogar aus anderen Ländern. Ihre Sammlungen stellten sie dem Deutschen Sportverband zur Verfügung. So kam auch der älteste bisher gefundene Ski aus dem Jahr 1680 (3. von rechts) von Slowenien nach München.

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Der in Tschechien geborene Mathias Zdarsky hat einen großen Anteil daran, dass sich der Skisport in der Alpenregion verbreitet hat. Er entwickelte Skier weiter, die aus Norwegen kamen, und passte sie den regionalen Bedingungen an: So wurden die Skier kürzer, breiter und damit wendiger. Außerdem ersetzte Zdasky die Riemenbindung durch eine Bindung, die den Fuß an den Seiten fixierte.

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Dass Frauen Ski fuhren, war in den Anfangsjahren nicht gerne gesehen. Und wenn, dann nur in "züchtigen", knöchellangen Kleidern. Dieses Foto zeigt den ersten Skiwettbewerb für Damen im Harz, an dem vier Frauen teilnahmen. Eine aus Männern bestehende Jury ermittelte die Siegerin. Allerdings ging es hier nicht um Schnelligkeit, sondern um Haltung der Frau: Sie sollte die Strecke möglichst graziös bewältigen.

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Diese Medaille von den Nordischen Skimeisterschaften 1972 in Willingen ist eine der wenigen im Skimuseum. Sportler bieten Museumsleiter Gerd Falkner häufig Medaillen an, wenn er sie um einen persönlichen Gegenstand bittet. Derartige Auszeichnungen nimmt er aber nur in Ausnahmefällen an. "Was sagen Medaillen schon groß aus?" Stattdessen nimmt Falkner lieber etwas, das den Sportler charakterisiert. So etwa...

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... diesen Skisprunganzug von Sven Hannawald. Der Sachse gewann 2002 als erster Skispringer alle vier Springen der Vier-Schanzen-Tournee. Das Siegeroutfit hat Gerd Falkner in einer Vitrine aufgestellt - mitsamt der Mütze, die der damalige Bundestrainer Reinhard Heß vor Hannawald nach dessem vierten Sieg symbolisch zog.

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Skisport war zu Beginn ein Sport des Bürgertums. Diese Skiausrüstung war um 1930 das Nonplusultra. Doch auch die Ärmeren wollten nach dem 1. Weltkrieg den neuen Trendsport ausüben, konnten sich die teure Ausrüstung aber nicht leisten. Der Ausweg waren...

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... die "Skier des armen Mannes". Wenn ein Holzfass zu Bruch ging, wurden Dauben zu Skiern umfunktioniert und die Füße mit Hilfe eines Lederbandes befestigt. Die Fassdauben-Skier waren früher übrigens ein beliebtes Weihnachtsgeschenk.

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Bei der Skientwicklung zeigten sich die Tüftler einfallsreich. So entstand beispielsweise der Klappski, der je nach Bedarf als Ski (stehend) oder als Schlitten (im Vordergrund) benutzt werden konnte.

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Auch für Kinder wurden spezielle Modelle entwickelt. Die Stützen klemmten sich die Kleinen unter die Arme, ihre Füße stellten sie ohne Halterung auf die Holzbretter - eine ziemlich wacklige Angelegenheit!

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Ein weitererer Skisprunganzug findet sich in der Vitrine: der von Jens Weißflog (rechts). Er trug ihn, als er 1989 Weltmeister wurde. Weigert sich ein Athlet, einen persönlichen Gegenstand herzugeben, muss der Museumsleiter Überzeugungsarbeit leisten: "Ich sage dem Sportler, dass seine Leistung nur gewürdigt wird, wenn man sich an ihn erinnert. Es nutzt keinem etwas, wenn ein persönlicher Gegenstand auf dem Speicher liegt." Manchmal dauere es jahrelang, bis sich ein Sportler zu einer Entscheidung durchringen kann.

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Auf ein Ausstellungsstück ist Gerd Falkner besonders stolz: Mit dieser Originalfackel wurde das Olympische Feuer 2006 nach Turin transportiert. Die Flamme scheint den Deutschen Glück gebracht zu haben: Sie wurden die erfolgreichste Wintersportnation.

© sueddeutsche.de/tob
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