Frischer Schnee lässt immer noch auf sich warten, aber immerhin ist es kalt genug für die Produktion von Maschinen-Schnee. Dass die Lust vieler Münchner an Bewegung auf zwei Skiern nach wie vor ungebrochen ist, lässt sich wochenends mit schöner Regelmäßigkeit an knackvollen Parkplätzen an den Talstationen der umliegenden Skigebiete feststellen. Dass Skifahren sich immer mehr zum sündteuren Eliten-Sport entwickelt, hat sich herumgesprochen. Wer dennoch nicht genug bekommen kann vom Frischluft-Adrenalinrausch vor prima Kulisse, sollte vorab Liftpreise vergleichen. Ein Überblick.
Spitzingsee

Oben am Rosskopf, an dessen Fuß sich ein gewisser Manuel Neuer auf Tourenskiern vor zwei Jahren fast seine Profi-Karriere ruiniert hätte, treffen sich nun Pistenfahrer und Tourengeher. Letztere sparen sich das Geld für den Skipass und laufen mit Fellen unter den Skiern bergauf. Wer lieber den Lift nimmt, muss am Spitzingsee für elf Lifte und 14 Pistenkilometer 49 Euro am Tag investieren, Kinder zahlen 23, Jugendliche 42, Senioren 46 Euro. Das Familienticket für zwei Erwachsene mit zwei Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren kostet 119 Euro. Neu ist der sogenannte Mittwochskracher: Da kostet die Tageskarte nur 36 Euro (außer am Aschermittwoch).
Sudelfeld, Bayrischzell

Den Mittwochskracher gibt es auch ein paar Kilometer weiter Richtung Süden, am Sudelfeld. Hier schlägt die Tageskarte mit gar 51 Euro zu Buche (Kinder: 25, Jugendliche und Studenten: 44, Senioren: 48 Euro). Der Familien-Tagesskipass kostet 124 Euro für Eltern und alle eigenen Kinder zwischen sechs und 15 Jahren. Der Happy-Hour-Skipass gilt täglich ab 14.30 Uhr und kostet 23 Euro für Erwachsene und zehn Euro für Kinder bis 15 Jahre. Senioren über 80 zahlen nur sieben Euro für die Tageskarte.
Lenggries, Brauneck

Nach wie vor die beste Adresse für Anfänger, egal welchen Alters: der Draxlhang im Ortsteil Wegscheid. Ideale Hangneigung, langsam steigerbar. Wer mit dem Auto kommt, muss zwar Parkgebühr zahlen, die aber bei Kauf eines Lifttickets zurückerstattet wird. Für die insgesamt 34 Kilometer Piste sind am Lifthäuschen für die Tageskarte 51 Euro zu zahlen, Kinder sind mit 25 Euro dabei, Jugendliche mit 44 Euro, Senioren mit 48 Euro. Eine Familie mit zwei Erwachsenen und zwei Kindern im Alter von 10 bis 14 Jahren zahlen 124 Euro. Gerade für Anfänger rentieren sich Punkte-Karten: 100 Punkte kosten 77 Euro für Erwachsene und 38 Euro für Kinder. Eine Liftfahrt am Draxlhang zum Beispiel schlägt mit drei Punkten zu Buche.
Garmisch Classic
Der Klassiker im Werdenfelser Land, mit den kernigsten Talabfahrten der Republik, vier an der Zahl. Für 17 Lifte und 40 Kilometer Piste zahlt man hier am Hausberg unterhalb der Alpspitze 66 Euro am Tag (Kinder 34, Jugendliche 53 Euro). Dafür kann man immerhin einmal eine waschechte Weltcup-Abfahrt nachempfinden: vom Kreuzjoch die berühmt-berüchtigte Kandahar hinab, inklusive solch schöner Pistenabschnitte wie „Hölle“, „Himmelreich“ oder kurz vor Schluss der „Freie Fall“ mit 92 Prozent Gefälle.
Garmisch Zugspitze

Da geht es oben auf den 20 Pistenkilometern des Zugspitzplatts schon gemütlicher zu. Die Preise für den Tagesskipass sind jedoch fast identisch: 66 Euro für Erwachsene, Kinder 33 und Jugendliche 53 Euro. Dafür ist allerdings die Fahrt mit Gondel oder Zahnradbahn samt Eibsee-Blick doch um einiges spektakulärer als im Classic-Gebiet.
Lermoos
Wer bei Garmisch noch ein paar Kilometer Richtung Fernpass dranhängt (und unterwegs noch günstig tanken will), landet auf Tiroler Seite bei den Grubigsteinbahnen, an den ausladenden Hängen oberhalb von Lermoos. Zugspitzblick! Für neun Lifte und 28 Pistenkilometer sind hier pro Tag 65 Euro zu berappen, Kinder zahlen 32,50, Jugendliche 52 Euro.
Biberwier
Gleich nebenan, nur ein paar Kilometer entfernt, wartet noch so ein klassischer Anfänger-Hang: im Skigebiet Biberwier/Marienberg. Wer jedoch weiter hoch zum Marienbergjoch gondelt und liftelt, wird oben nicht nur mit einem schön sonnigen Südhang belohnt, sondern auch mit einem feinen Ausblick Richtung Inntal und Tiroler Berge. Der Tagesskipass für die nur zwölf Pistenkilometer und sechs Lifte kostet allerdings genauso viel wie in Lermoos.
Christlum, Achenkirch, Achensee

Auch die 27 Kilometer Piste im Karwendel mit dem schwer zu toppenden Achensee-Panorama hat ihren Preis: Stramme 65 Euro kostet auch hier der Tagespass, Kinder zahlen 33 Euro. Damen, Schüler und Studenten sowie alle über 50 zahlen 52 Euro. Wer in Lenggries oder Bad Tölz wohnt, kann sich da gedanklich schon mal mit der Saisonkarte für 395 Euro befassen – die hat sich nach sechs Skitagen schon amortisiert.
Seefeld, Rosshütte
Etwas günstiger liegt da das oft sonnenverwöhnte Skigebiet am Hochplateau von Seefeld. Der Tagesskipass für die 20 Pistenkilometer unterhalb des Seefelder Jochs ist hier schon für 58 Euro zu haben (Kinder 39, Jugendliche 54,50 Euro). Und danach noch unbedingt bei der Eislaufbahn im Ort vorbeischauen, zu den Nachfahren von Kilius/Bäumler, die hier vor 60 Jahren Olympia-Silber im Paarlauf gewannen.
Balderschwang

Wer im Münchner Westen wohnt, für den kommt womöglich auch mal ein Ausflug in die Allgäuer Berge infrage. Mit Abstand am günstigsten in Sachen Skipass kommt man jenseits des Riedbergpasses in Balderschwang weg: Nur 42 Euro muss man hier für die zwölf Lifte und die 41 Pistenkilometer hinlegen, Kinder zahlen 20, Jugendliche 35 und Senioren 39 Euro – Senior ist man hier schon mit 61 plus, nicht 65 wie in den meisten anderen Skigebieten.
Oberstdorf, Nebelhorn

Unten im Tal wird es dann schon merklich teurer. Wer mal ganz hoch aufs Nebelhorn und den wirklich sensationellen Ausblick von dort oben erleben will, muss für nur 13 Pistenkilometer stolze 65,80 Euro auf den Tisch legen (Kinder 25,80, Jugendliche 50,70 Euro). Im Preis inbegriffen: ein Blick aus der Gondel auf die imposante Skisprungschanze. Und wer schon immer mal seine Kinder aufs Snowboard stellen wollte, hat beim Kids Snowboard Festival am 25./26. Januar hier Gelegenheit dazu. Für 69 Euro (plus 10 Euro Leihausrüstung pro Tag) gibt’s für Kinder ab fünf Jahren Unterricht in allen Könnensstufen.
Oberstdorf, Fellhorn, Kanzelwand
Die gleichen Preise werden ein paar Kilometer weiter südlich aufgerufen, nur dass man hier im Zweiländer-Skigebiet an Fellhorn und Kanzelwand immerhin 36 Kilometer Piste geboten bekommt, darunter eine wirklich schöne Talsause hinab ins Kleinwalsertal, mit Blick auf die recht spezielle Bergformation des Hohen Ifen.
Oberaudorf, Hocheck

Eher für Skifahrer aus dem Münchner Süden oder Osten kommt das Inntal noch als Ausflugsziel infrage. Kurz vor Kufstein lockt das Weltrekord-Skigebiet im Dauer-Skifahren: Vor Jahren fuhr hier Christian Flühr mehr als 50 000 Höhenmeter innerhalb von 24 Stunden. Wem ein paar Stunden weniger genügen, der muss für fünf Lifte und zwölf Kilometer Piste nur vergleichsweise schlanke 28,50 Euro für den Tagespass (Kinder 16,50, Jugendliche und Senioren 26,50 Euro) hinlegen. Jeden Dienstag, Donnerstag, Freitag und Samstag wird zudem von 18.30 bis 21 Uhr Flutlicht-Skifahren und Rodeln angeboten.
Skiwelt Wilder Kaiser

In einem ganz anderen Kosmos bewegt man sich ein paar Kilometer weiter im riesigen Liftverbund zwischen Westendorf und Ellmau am Wilden Kaiser: Bei 83 Bahnen und 273 Pistenkilometern bleibt wahrlich kein Wunsch offen, allerdings kostet der Spaß auch 73 Euro (Kinder 36,50, Jugendliche 55 Euro). Wer mindestens einen Zwei-Tage-Skipass kauft, kann bereits am Vortag ab 15 Uhr kostenlos die Liftanlagen nutzen. Der Nachtskilauf in Söll (Mittwoch bis Samstag ab 18.30 Uhr) hält mit zehn Kilometern beleuchteter Piste nicht nur die größte, sondern mit ihren 1400 Höhenmetern auch die wohl spektakulärste Talabfahrt der Region parat. Die nötige Nachtski-Karte kostet 37 Euro (Kinder 18,50, Jugendliche 28 Euro).
Zillertal, Hochfügen
Noch teurer ist es in Hochfügen im schönen Zillertal: Für die 90 Kilometer Piste in Kaltenbach, Hochfügen und am Spieljoch schlagen 76 Euro zu Buche (Kinder 34,50, Jugendliche 61 Euro). Kinder ab Jahrgang 2019 fahren dagegen kostenlos. Beim Kauf eines Zwei- oder Mehrtages-Passes gilt der Zillertaler Superskipass: ein Tal, 179 Liftanlagen, 508 Pistenkilometer. Wer die Gebiete am Gerlos, in Königsleiten, Krimml, Zell am Ziller, Mayrhofen sowie im gesamten Tuxertal erkunden will, braucht schon mehr als zwei Tage.
Großer Arber, Bayerischer Wald

Zugegeben, für einen Tagesausflug ist das sicher viel zu weit, aber anschauen kann man sich die Gegend am Großen Arber nahe der tschechischen Grenze zwischen Bodenmais und Zwiesel ja schon mal. Sechs Lifte, zwölf Kilometer Piste, wofür 45 Euro verlangt werden (Kinder 32 Euro). Freitags von 18 bis 21 Uhr wird für Skifahrer zudem das Flutlicht angeknipst.