Skicross:Geiler Start

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Die Lenggrieserin Heidi Zacher wird am Watles in Südtirol Dritte

Von Ralf Tögel, München

Am Montag saß Heidi Zacher im Flugzeug. Knapp 8000 Kilometer Strecke waren zu bewältigen auf dem Weg zum nächsten Skicross-Weltcup. Ziel war Nakiska, ein Skigebiet in den kanadischen Rocky Mountains, bekannt seit den Winterspielen von Calgary 1988, damals wurden auf dem Mount Allan die alpinen Wettbewerbe ausgetragen. Zacher dürfte die Reise recht entspannt angetreten haben, denn sie steht derzeit sehr gut auf dem Ski. Fast wie zu ihren besten Zeiten, als sie gegen die Schwedin Anna Holmlund um den Gesamtweltcup kämpfte, ehe sie eine schwere Verletzung ein Jahr lang aus dem Verkehr zog.

Auch derzeit ist Holmlund eine der härtesten Gegnerinnen der Lenggrieserin, am vergangenen Sonntag am Watles in Südtirol fuhr Zacher auf den dritten Platz, hinter Holmlund und Siegerin Marielle Thompson aus Kanada. Es war das zweitbeste Ergebnis der 27-Jährigen, in Innichen vor knapp vier Wochen stand Zacher ganz oben auf dem Treppchen - vor Holmlund.

Im ersten Rennen von Watles hatte Zacher einen guten siebten Platz erreicht, Siegerin: die Schwedin Holmlund. Es ist davon auszugehen, dass diese beiden Namen auch in Nakiska am kommenden Freitag und Samstag eine Rolle spielen werden, davon ist auch Heli Herdt überzeugt. Der sportliche Leiter der deutschen Skicrosser sieht Zachers starke Form natürlich gern, zumal er anmerkt, "dass am Sonntag mehr drin gewesen wäre". Denn im Finale am Watles lag Zacher "auf Siegeskurs", so Herdt, ehe sie sich in einer Kurve mit - natürlich - Anna Holmlund "verhakelte". Das "hätte auch schlecht ausgehen können für beide", fand Herdt, schließlich nutzte die Kanadierin Thompson die Gunst der Stunde zum Sieg. Schlüssel für Zachers dritten Rang war der Start, analysierte Herdt. Im ersten Watles-Rennen war der noch verbesserungswürdig, doch dann "ist Heidi so geil gestartet wie schon lange nicht mehr", analysierte der Skicross-Chef.

Dem Start kommt im Skicross eine entscheidende Bedeutung zu, allein deshalb darf die Lenggrieserin mit viel Selbstvertrauen in die Provinz Alberta reisen. Schnee jedenfalls gibt es in Nakiska genug, weiß Herdt, "die Strecke ist schon zu 90 Prozent fertig."

© SZ vom 19.01.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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