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Simulation:So könnte der neue Hauptbahnhof in München aussehen

Bis zu eine Milliarde Euro plant die Bahn für den Neubau ein. Simulationen der Architekten zeigen, was dabei herauskommen könnte.

Wo jetzt der Starnberger Flügelbahnhof steht, will die Bahn unter anderem einen 20 Stockwerke hohen Büro- oder Hotelturm errichten, im Vordergrund die Paul-Heyse-Unterführung. Auf dieser Seite des Gebäudes soll im Sockel ein Fahrradparkhaus samt Servicestation entstehen. Im Hintergrund über der S-Bahn ist das Dach der Gleishalle zu sehen. "Da müsste man auch noch schauen, inwieweit man das Glas der Seitenfassade ertüchtigt", sagt Moritz Auer vom Büro Auer und Weber Architekten, von dem die Entwürfe stammen. Simulationen: Auer Weber, Deutsche Bahn

So soll der Turm von der anderen Seite, also vom nördlichen Bahnhofsvorplatz aus, wirken. Wann die Pläne Wirklichkeit werden könnten, ist noch offen. Selbst die Bahn geht davon aus, dass der Abriss des bisherigen Hauptbahnhofs erst im nächsten Jahrzehnt beginnen wird. Ein Manager des Unternehmens erklärte im Frühjahr 2015, man rechne nicht vor 2026 mit einer Inbetriebnahme. Eine Voraussetzung für den Neubau ist die die Errichtung des zweiten S-Bahn-Tunnels, über die bisher noch nicht entschieden ist.

Auch um den Hauptbahnhof herum würde sich einiges ändern. Der Vorplatz soll vom Autoverkehr befreit werden.

So sähe der Haupteingang aus, wenn man von der Schützenstraße aus kommt. An der Architektur des Gebäudes entzündet sich aber auch Kritik. Ein "Monstrum", das das "charakteristische Stadtbild in kaum vertretbaren Ausmaß zerstören" würde, befürchten die Initiatoren einer Bürgerinitiative. Mehr dazu hier.

Im Inneren der Eingangshalle soll es wie bisher eine frei zugängliche Galerie im ersten Stock geben. Dort erwartet Architekt Moritz Auer eine höhere "Aufenthaltsqualität" als in der trubeligen Erdgeschossebene. Wenn man sich von der Perspektive des Bildes aus umdreht, dann würde der Blick auf den Bahnhofsvorplatz gehen. Und wer von der Balustrade nach unten schaut, sieht bis hinab ins Sperrengeschoss und darüber hinaus. "Die Tiefe wird bis in 42 Meter hinab erlebbar", sagt Architekt Auer. Voraussetzung aber auch hier: dass die zweite Stammstrecke kommt.

Auch wenn es "das größte Bahnhofsprojekt der nächsten Jahre" wäre, wie ein Bahn-Manager sagt: München Hauptbahnhof bliebe ein Kopfbahnhof. In der Ankunftshalle käme aber eine über Treppen erreichbare Galerie hinzu - von der aus man einen schönen Überblick über ankommende und wegfahrende Züge hätte. Dort wären vermutlich oft staunende Kinder und Bahnfans im Erwachsenenalter anzutreffen.

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