In der Branche wird seit Jahren über eine mögliche Verfilmung von Joachim Meyerhoffs München-Roman „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ (2015) spekuliert, nun sind erste konkrete Details bekannt geworden.
Wie der Film-Fernseh-Fonds Bayern (FFF) kürzlich mitteilte, wird die Produktion des Kinofilms mit 850 000 Euro gefördert, die höchste Summe in der jüngsten Vergaberunde. Als Regisseur wird der renommierte Münchner Filmemacher Simon Verhoeven („Girl You Know It’s True“) genannt, der gemeinsam mit Lars Hubrich („Tschick“, „Auerhaus“) auch das Drehbuch verantwortet. Die Berliner Firma Komplizen Film kümmert sich um die Produktion.
Meyerhoff-Verfilmung:"Der Humor entsteht aus der Tragödie"
Sonja Heiss bringt Joachim Meyerhoffs Roman "Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war" ins Kino. Ein Gespräch über ein außergewöhnliches Projekt, Dreharbeiten mit Menschen mit Behinderung und die Frage, welches Buch die Münchnerin als nächstes verfilmt.
Der dritte Teil des Meyerhoffschen „Alle Toten fliegen hoch“-Zyklus verhandelt, höchst süffisant und detailreich, die Schauspielausbildung des 20-jährigen Joachim an der Münchner Otto-Falckenberg-Schule, damals in den Achtziger- und Neunzigerjahren. Im Zentrum des Romans und der geplanten Verfilmung steht das Leben des jungen Mannes aus Norddeutschland, der bei seinen exzentrischen Großeltern in Nymphenburg Unterschlupf findet und sich an der Schauspielschule beweisen muss – mit Übungen wie diesen: „Du musst lernen, mit den Brustwarzen zu lächeln!“.
Alle fünf autobiografisch gefärbten Romane von Joachim Meyerhoff sind Bestseller. Der Ursprung des Zyklus’ geht auf die Theaterbühne zurück. 2023 kam die erste Filmadaption ins Kino: Sonja Heiss hat aus dem zweiten Abschnitt, „Wann wird es endlich wieder so, wie es nie war“ eine liebevolle Tragikomödie gemacht.
Simon Verhoeven, 52, ist zuletzt mit dem Milli-Vanilli-Biopic „Girl You Know It’s True“ in Erscheinung getreten. Derzeit arbeitet der Münchner an der Komödie „Alter weißer Mann“, unter anderem mit Jan Josef Liefers und Elyas M’Barek. Im Dezember 2023 schrieb Verhoeven in einem Gastbeitrag für die SZ: „Nachmittags wollen wir nach Nymphenburg. Wir spazieren am Kanal entlang, sind aber auch auf den Spuren des Romans „Ach, diese Lücke, diese entsetzliche Lücke“ von Joachim Meyerhoff. Das wäre auch ein richtig toller Film, denke ich mir oft.“
Wann die Dreharbeiten beginnen, ist bisher nicht bekannt. Der Kinostart ist für Ende 2025 vorgesehen.