Silvesterfeiern, Kultur und Ausflüge:Tipps für die letzten Tage des Jahres

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Die Knaller zum Schluss: Seelöwen im Handstand, Miss Sophies Dinner-Gäste live, Feuerzangenbowle und eine Raumstation über der Stadt.

Von Elisa Britzelmeier und Isabel Bernstein

Ganze drei Tage zum Feiern oder auch zur Erholung, der Jahreswechsel hat es diesmal in sich. Entsprechend umfangreich ist das Angebot an Festen und anderen Veranstaltungen in München und der Region. Ein Wegweiser für Unentschlossene und Spontane.

Nachglühen

Wer von Weihnachtsstimmung noch nicht genug hat, muss nicht traurig sein. Der Märchenbazar im Viehhof hat noch bis Samstag geöffnet, der Bogenhauser Weihnachtsmarkt direkt vor dem Cosimabad läuft sogar noch bis zum 6. Januar, und im Westpark verspricht das "Café Gans am Wasser" am Wochenende noch Winterzauber. Wem es vor allem ums gemütliche Trinken geht, wird am Isartor fündig: Dort gibt es Feuerzangenbowle, ebenfalls noch bis 6. Januar.

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Münchner Mischung

Als "total münchnerisch" bezeichnet sich die Band Englischer Garten, und zumindest der Name ist schon mal münchnerisch wie kaum ein anderer. Am Freitag sind sie in der Milla zu sehen. Zu acht steht die Band dann auf der Bühne, mit einer Mischung aus Soul, Pop und Ska. Beginn ist um 20.30 Uhr, Karten gibt es nur an der Abendkasse für zwölf Euro. Mehr Infos hier.

Tiefschneevergnügen

Früher war mehr Schnee. Viele kleinere Skigebiete in den bayerischen Bergen sind in den vergangenen Jahren unrentabel geworden, der Betrieb wurde eingestellt. Zum Glück, sagen Wintersport-Puristen, die den Winter lieber abseits der präparierten Pisten genießen. Ein solches stillgelegtes Skigebiet befindet sich an der Taubensteinbahn, es ist ein Eldorado für Skitourengeher und Schneeschuhwanderer geworden, in dem man das Jahr gut ausklingen lassen kann. Vom Parkplatz der Bahn geht es durch den Wald und über die tief verschneite Piste die etwa 300 Höhenmeter hinauf zur Schönfeldhütte. Sie hat auch über Silvester geöffnet. Wem das nicht genug ist, kann weiter auf den 1750 Meter hohen Jägerkamp oder den Taubenstein (1690 Meter) steigen.

Steil bergab

Ein ähnlich unsicheres Dasein wie der Skisport fristet das Schlittenfahren. Am Wallberg haben die Betreiber der längsten Naturrodelbahn Deutschlands beschlossen, nicht mehr nur auf die Launen des Winters zu vertrauen: Sie präparieren die Rodelstrecke - zusätzlich zum normalen Schnee - mit Kunstschnee. An schönen Tagen kommen bis zu 2500 Bobfahrer nach Rottach-Egern, um auf der 6,5 Kilometer langen Rodelpiste insgesamt 800 Höhenmeter hinunterzusausen. Die Bergfahrt kostet elf Euro, die Bahn fährt täglich von 8.45 bis 16.30 Uhr. Wer keinen eigenen Schlitten besitzt, kann sich an der Talstation einen ausleihen (Infos: www.wallbergbahn.de).

Trinkfestes Quartett

Das "Dinner for One" gehört für manche zu Silvester wie der Glühwein zum Christkindlmarkt. Wer dem Butler dabei zuschauen will, wie er sich für Miss Sophie bis fast zur Handlungsunfähigkeit betrinkt und dabei ein ums andere Mal über den Kopf des Tigerfells stolpert, kann das an Silvester auch abseits des Fernsehers tun. Im Gasteig finden am 31. Dezember drei Aufführungen statt, bei denen auch der Zusatz-Sketch "Breakfast for Three" gezeigt wird, der die Vorgeschichte von Miss Sophie mit den vier in "Dinner for One" abwesenden Herren Sir Toby, Admiral von Schneider, Mr. Pommeroy und Mr. Winterbottom verrät. Die Vorstellungen beginnen um 17, 18.30 und 20 Uhr. Cheerio!

Aussichtsreich

Das Feuerwerk über der Stadt ist laut, aber schön. Besonders gute Sicht hat man vom Olympiaberg oder dem Luitpoldhügel im gleichnamigen Park, am Friedensengel, am Königsplatz, auf der Theresienwiese oder auf den Isarbrücken. Auch wenn es da voll werden dürfte. Aber das gehört zu Silvester in der Stadt nun mal dazu.

Auf zum Endspurt

Wollen Sie die Weihnachtspfunde schnell wieder loswerden? Dann ist der Silvesterlauf vielleicht das Richtige. Am Sonntagvormittag geht es quer durch den Olympiapark, mitlaufen können die unterschiedlichsten Altersklassen. Der Hauptlauf geht über zehn Kilometer, es gibt aber auch kürzere Strecken. Anmelden kann man sich noch direkt am Sonntag bis 30 Minuten vor dem Start, allerdings mit Aufschlag. Die Gebühr richtet sich nach Altersstufen. Start zum Hauptlauf ist um 12.30 Uhr.

Am Sonntagvormittag geht es quer durch den Olympiapark, mitlaufen können die unterschiedlichsten Altersklassen. (Foto: Stephan Rumpf)

Stilles Vergnügen

Wer keine Lust auf Böllerei, dafür aber auf Josef Hader hat, dem sei am Silvestersonntag ein Besuch im City Kino empfohlen. Dort wird Haders neuer Film Arthur&Claire um 19 Uhr in einer Preview gezeigt.

Party-Time

Die Veranstalter und Blogger von Munich Open Minded waren für viele Münchner treue Begleiter durch das Nachtleben - jetzt ist damit Schluss. Aber nicht einfach so. Sondern mit einer ordentlichen Abschiedsfeier. "Munich Open Minded geht offline" am Freitag im Import Export.

Gefühlt ist hinter dem Ostbahnhof, wo einst die Kultfabrik war, seit Jahren dauernd Abschiedsfeier - diesmal aber wirklich. Beim "Abriss Silvester Rave", der "letzten Silvesterparty auf dem Optimolgelände" sind mehrere Clubs dabei - wer sich noch einmal dort umschauen will, bekommt also eine allerletzte Chance.

Viele, die sich noch nicht fünf Monate im Voraus mit der Silvesterplanung befassen wollen, schauen zum Jahresende dann oft dumm aus der Wäsche, weil die meisten großen Partys (und Konzerte sowieso) schon ausverkauft sind. Wer sich spontan doch für Spektakel entscheidet, wird beim Tollwood fündig - für die große Party dort gibt es noch Karten. Kleiner und vielleicht auch spannender dürfte die Feier der Girls Pop Up Bar in der Alten Börse werden. Da haben aber auch Silvestermuffel noch eine Chance: Am 12., 19. und 26. Januar macht die Bar ebenfalls ihre Türen auf.

Akrobat schöön!

Der schnellste Jongleur der Welt, Seelöwen im Handstand und natürlich die tapsigen Clowns: Das und noch einige Showeinlagen mehr hat das Winterprogramm "In memoriam" des Circus Krone zu bieten. Es ist der im Juni gestorbenen Zirkus-Chefin Christel Sembach-Krone gewidmet. Traditionell ist die Show dreigeteilt: in Akrobatik, Tierdressur und Clownerie. Wer vor dem Jahreswechsel noch in den Circus will, hat dazu am letzten Tag des Jahres zweimal die Gelegenheit: Um 14.30 und 19.30 Uhr.

Super-Rakete

Wer in der Silvesternacht gar nicht genug kriegen kann von leuchtenden Himmelserscheinungen, dem sei Aufbleiben bis zum Morgen und, einigermaßen klarer Kopf und klare Sicht vorausgesetzt, frühmorgens ein Blick nach oben empfohlen. Von 7.11 bis 7.17 Uhr ist dort die Raumstation ISS zu sehen, wie sie, von der Sonne beleuchtet, von Westen nach Osten ihre Bahn hoch über München zieht.

© SZ vom 29.12.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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