"Schmuck" - das Wort mag Sigurd Bronger nicht. Das klingt nach Luxus und Ornament. Der norwegische Künstler besteht darauf, "Trag-Objekte" zu fertigen. Seine sorgsam konstruierten, mit kleinen Springfedern gespannten, mit Drähten, Schraubzwingen und Häkchen in Balance gehaltenen Messing-Tragwerke verblüffen durch eine Präzision, die an nautische oder seismische Instrumente erinnert. Diese kleinen Apparaturen mit ihren bisweilen mörderisch langen, spitzen Nadeln führen teilweise nie Gesehenes, häufig Übersehenes oder ganz Banales vor Augen: Einen roten Pingpong-Ball zum Beispiel, einen Badeschwamm, einen Klumpen Kamelscheiße, den Dorn einer blühenden Kaktee, Gallensteine der Mutter, alte Pappschachteln für Senkkopfschrauben mit dem Aufdruck "Saubere Ausführung".
Sigurd Bronger in der Pinakothek der Moderne:Rare Stücke aus einer Wunderkammer
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Die neue Sammlung präsentiert in der Pinakothek der Moderne die erste umfassende Werkschau Sigurd Brongers und seiner "Trag-Objekte". Sie gibt damit dem kindlichen Staunen neuen Freiraum.
Von Ira Mazzoni

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