Die wenigsten wissen es, aber München ist die Hauptstadt der Systemgastronomie. Hier hat nicht nur McDonalds seine Deutschlandzentrale, hier entstanden auch Kettenrestaurants wie Sausalitos, Hans im Glück, Dean & David oder Pommesfreunde - um nur ein paar zu nennen. Relativ neu sind das Franchise-Konzept Siggis und die Edeldönerbude ("Bude" ist definitiv der falsche Begriff) Hans Kebab. Siggis war ursprünglich ein veganes Restaurant von Sigrid Lutz und ihrer Familie in der Buttermelcherstraße. Mittlerweile ist daraus ein Franchise-Unternehmen mit mehreren Ablegern von Freising bis Pasing geworden, und an diesem Samstag eröffnet nun der vegane Burger-Laden Siggis Vegan Burger & Co in der Maxvorstadt, wo Sigrid Lutz auch schon mal ein Popup-Restaurant hatte. Der Name der neuen Filiale ist jedenfalls selbsterklärend (Siggis Vegan Burger & Co, Augustenstraße 4, von Samstag, 10. Juni an, dienstags bis samstags 11-21 Uhr, www.siggis.jetzt ).
Fastfood der anderen Art bietet auch Hans Kebab. Der bekannte Barkeeper und Kochbuchautor Cihan Anadologlu hat den Gourmet-Döner zwar nicht erfunden, aber auf alle Fälle perfektioniert. Vor gut zwei Jahren eröffnete er seinen ersten Dönerladen mit dem Namen Hans Kebab am Schwabinger Tor, zusammen mit den Partnern David Stephan und Martin Eggert, die nicht nur eine Werbeagentur betreiben, sondern auch gastronomisch unterwegs sind. Gerade hat Anadologlu den zweiten Hans Kebab beim Viktualienmarkt eröffnet. Auch hier gibt es seine Kreationen vom "Döner Iskender" bis zum "Original 1972". Der günstigste kostet 8,50 Euro, Spitzenreiter ist "From Istanbul to Tokyo" für 35 Euro mit hochwertigem japanischen Wagyu-Rindfleisch. Den muss man allerdings am Vortag vorbestellen (Hans Kebab, Westenriederstraße 13, montags bis samstags 11-20 Uhr, www.hanskebab.de ).
Traurig, aber wahr: Einer der letzten Geheimtipps, den inzwischen nahezu jeder Münchner Feinschmecker (und jede Feinschmeckerin natürlich auch) kennt, ist Ende Juni Geschichte. Der Dorfwirt Unterammergau macht dicht, weil das Haus saniert wird und die Miete danach kein rentables Wirtshaus mehr möglich macht. Koch Thomas Zwink sowie Service-Chefin und Ehefrau Brigitte scheiden "ohne Groll", wie sie sagen, und kehren nach München zurück. Hier wird es nach einer kleinen Pause sicher "mit etwas Neuem" weitergehen, aber das ist noch nicht spruchreif, und um Systemgastronomie wird es sich sicher nicht handeln. Reservierungsversuche für die letzten Wochen des Dorfwirts sind übrigens zwecklos, er ist bereits restlos ausgebucht.