Siedlung Ludwigsfeld:Weg frei für ersehnten Ausbau

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Die Karlsfelder Straße kann jetzt endlich neu gebaut werden. Bis 2024 soll das Projekt fertig sein. (Foto: Catherina Hess)

Der juristische Streit ist beigelegt: Karlsfelder Straße wird nach bereits angelaufenen Untersuchungen umgestaltet

Von Thomas Kronewiter, Siedlung Ludwigsfeld

Der seit Jahrzehnten geplante, aber nie angepackte Ausbau der Karlsfelder Straße ist in greifbare Nähe gerückt. Das hat Stadtbaurätin Elisabeth Merk mitgeteilt, die damit eine Anfrage mehrerer SPD-Stadträte vom vergangenen Herbst beantwortet. Danach sind die Rechtsstreitigkeiten, die den Ausbau der Karlsfelder Straße jahrelang blockiert haben, inzwischen beigelegt. Der Ausbau, der in Verbindung mit einer teilweisen Neutrassierung steht, soll im Rahmen eines Bebauungsplanverfahrens geregelt werden. Derzeit laufen zur Vorbereitung naturschutzfachliche Untersuchungen, nach ihrem Abschluss werden die diversen Beteiligten eines solchen Verfahrens angehört, neben diversen Behörden, Organisationen und Politkern sind dies nicht zuletzt auch die Bürger.

Die Einigung bei den juristischen Streitigkeiten habe sich bereits seit Monaten abgezeichnet, erläutert Merk. Das der Siedlung Ludwigsfeld benachbarte Unternehmen MAN habe nunmehr über seinen anwaltschaftlichen Vertreter darüber informiert, dass die ausstehenden Vereinbarungen abgeschlossen worden seien. So hatte sich etwa der Betreiber eines ansässigen Wohnheims dagegen gewehrt, dass Teile seiner Flächen, die er zum Beispiel für Stellplätze nutzte, ohne adäquate Ersatzlösung für die neue Trasse herangezogen werden sollten.

Die Einigung ist Voraussetzung für die nun möglichen weiteren Planungsschritte, von denen die Siedlung Ludwigsfeld mit ihren durch Ausweichverkehr überlasteten Siedlungsstraßen profitieren dürfte. Geplant ist daneben insbesondere die Verlegung der Brücke über das Schwabenbächl. Die Querung des Baches, die besonders für Landwirte bedeutsam ist, sei laut Merk 40 Meter südlich der bisherigen Brücke vorgesehen. Dort befindet sich ein kartiertes Biotop, weshalb die nötigen Eingriffe und ihre Folgen genauer zu untersuchen sind. "Grundsätzlich", sagt die Stadtbaurätin, sei dieser Standort aber "bereits mit der Unteren Naturschutzbehörde vorabgestimmt".

Mit der Klärung der naturschutzfachlichen Fragen rechnet man im städtischen Planungsreferat noch im Jahr 2020. Daran anschließen sollen sich eine Bürgerbeteiligung und die Anhörung der Behörden und Organisationen, die üblicherweise in solche Planungsverfahren eingebunden werden. Die Entscheidung fällt nach Anhörung des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl im Münchner Stadtrat.

Parallel zu den Anhörungen will die Stadtbaurätin bereits das städtische Baureferat um vorbereitende Arbeiten zur Straßenplanung bitten. Die dafür nötige Zeit dürfte sich auf weitere zwei Jahre addieren. Schon geklärt hat die Stadtplanung eine wesentliche Stellplatzfrage. Ein Parkhaus im Bereich der bestehenden Stellplätze sei nicht mehr gewollt, allerdings müssten die Stellplätze neu organisiert werden, um die künftige Trasse freizuhalten. Konkrete Bauarbeiten können erst beginnen, wenn die vorhandenen Stellplätze auf MAN-Grund verlagert werden können. Damit rechnet man im Planungsreferat Ende 2022, Anfang 2023. Fertig werden soll der Ausbau der Karlsfelder Straße etwa 2024.

© SZ vom 13.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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