Süddeutsche Zeitung

Siedlung Ludwigsfeld:Schutz für die Siedlung

Neue Trasse der Karlsfelder Straße soll Durchgangsverkehr reduzieren

Das Problem ist bekannt, seine Lösung schon festgelegt, und trotzdem sieht es derzeit nicht danach aus, dass die Siedlung Ludwigsfeld in Zukunft von der Belastung durch Schwerlast- und Durchgangsverkehr befreit wird. Eigentlich soll die Karlsfelder Straße im Westen der Siedlung als Umgehung neu zur Dachauer Straße geführt werden, wegen eines Rechtsstreits liegt dieser Plan aber auf Eis. Eine Bewohnerin der Siedlung mahnte in der jüngsten Sitzung des Bezirksausschusses (BA) die Belastung erneut an, der BA-Vorsitzende Markus Auerbach (SPD) brachte infolgedessen eine neue Idee ins Spiel: Die Karlsfelder Straße solle schon im Bereich nach dem Feldmochinger See einen neuen Verlauf nehmen. Das Gremium hat zugestimmt, dass die Stadt diesen Vorschlag prüft.

Nach Vorstellung von Auerbach soll die Karlsfelder Straße, kurz bevor sie als Brücke über die Autobahn A 99 führt, westlich abzweigen und neben der Autobahn in Richtung Ludwigsfeld verlaufen, und nach Ludwigsfeld in der Dachauer Straße aufgehen. Der Hintergrund: Der Durchgangsverkehr, der vom Osten kommt, könnte so den Weg durch die Siedlung vermeiden. Um den eigentlichen Bereich für die Neutrassierung, einer Parkplatzfläche, streiten schon länger der Besitzer des dort gelegenen Wohnheims und das Unternehmen MAN. Die Fläche ist Eigentum der Firma, dem Wohnheim ist aber mittels Dienstbarkeiten rechtlich zugesichert, den Parkplatz nutzen zu dürfen.

Die Belastung hat für die Bewohner auch zur Folge, regelmäßig in gefährliche Situationen mit dem Verkehr verwickelt zu sein, etwa im Abschnitt der Karlsfelder Straße, wo ein ordentlicher Bürgersteig fehlt. Dem Antrag der Bewohnerin, den Fuß- und Radweg der Straße auszubauen, hat der BA darum zugestimmt. Schon wiederholt im Gremium gefordert und von der Bürgerin erneut und erfolgreich beantragt: Eine sichere Querung, etwa in Form einer Ampel, zur Bushaltestelle in der Straße - womöglich die Verlegung der Haltestelle. "Der stete Tropfen höhlt den Stein", sagte BA-Mitglied Taissa Jazenko (SPD). Dem BA-Vorsitzenden Auerbach zufolge sehe das Kreisverwaltungsreferat derzeit keine Möglichkeit, die Haltestelle zu verlegen, und verweise auf zeitliche Lücken im Verkehr, an denen die Querung möglich sei. Sein Kommentar: "Was bringen diese Lücken, wenn sie nicht eintreten, wenn gerade der Bus kommt?"

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SZ vom 17.05.2018 / ssr
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