Siedlung Ludwigsfeld:Jahrestag mit Erzbischof

Die russisch-orthodoxe Gemeinde des Heiligen Erzengels Michael in der Siedlung Ludwigsfeld feiert ihr 70-jähriges Bestehen mit einem feierlichen Gottesdienst, zelebriert von Erzbischof Mark (Arndt) von Berlin und Deutschland der russisch-orthodoxen Auslandskirche, und einem anschließenden Gartenfest. Die Feier am Sonntag, 28. Juni, von 10 Uhr an gedenkt zudem des 50. Jahrestags der Weihe der Gemeindekirche an der Achatstraße 14. Die Kirche ist das Wahrzeichen der Siedlung, seit 2006 steht sie unter Denkmalschutz. Seinerzeit war das Kirchlein der erste orthodoxe Sakralbau in Bayern nach dem Ersten Weltkrieg.

Die Geschichte der Gemeinde spiegelt das Schicksal der russischen Zwangsarbeiter, Kriegsgefangenen und auch Flüchtlinge wider, die vor, während und nach dem Zweiten Weltkrieg nach Deutschland kamen. Die Gemeinde hatte sich im Mai 1945 im Lager Kempten für sogenannte Displaced Persons, also heimatlose Vertriebene, konstituiert. 1952 wurden mit deutschen Haushaltsmitteln Wohnungen für Menschen aus Osteuropa, die nicht mehr zurückkehren konnten, auf dem Gelände des ehemaligen KZ-Außenlagers Allach errichtet - die neue Wohnsiedlung Ludwigsfeld. Die Heimatlosen hatten bis dahin in verschiedenen Lagern gelebt. So übersiedelten 1952 bis 1953 auch mehrere hundert orthodoxe Russen, Weißrussen und Ukrainer. 1963 erfolgte am heutigen Standort die Grundsteinlegung für die russisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Erzengels Michael, die 1965 geweiht wurde.

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