Sicherheitskonferenz:Sperren, Staus, Sicherheitskräfte

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5000 Demonstranten, 3700 Polizisten und 300 Politiker sind in der Stadt - das Kreuzviertel wird abgeriegelt.

Dominik Hutter

Der Aufmarsch ist durchaus beeindruckend: Rund 5000 Demonstranten wollen die Gegner der Sicherheitskonferenz am Samstag in der Münchner Innenstadt versammeln. Dazu kommen 3700 Polizisten, die aus dem gesamten Bundesgebiet zusammen gezogen wurden. Sie werden vor allem die geschätzten 400 gewaltbereiten Gegner im Auge haben. Polizeivizepräsident Robert Kopp hat ein hartes Durchgreifen angekündigt, "falls es erforderlich ist". Man setze auch in diesem Jahr auf die "Münchner Linie": konsequentes Einschreiten gegen Störer bei gelassenem Umgang mit friedlichen Demonstranten.

"Hochsicherheitstrakt": München vor der Sicherheitskonferenz (Foto: Foto: Haas)

Bei der Konferenz im Bayerischen Hof selbst werden etwa 300 Teilnehmer aus 40 Ländern erwartet. Für die meisten Münchner bedeutet das alljährliche Security- und Demospektakel aber vor allem eines: Verkehrsbehinderungen. Die SZ listet auf, was Innenstadtbesucher von Freitag bis Sonntag erwartet:

Sperrbereich:

Eine spezielle Sicherheitszone richtet die Polizei rund um den Tagungsort, das Hotel Bayerischer Hof, ein. Promenadeplatz, Pranner-, Kardinal-Faulhaber-, Hartmann- und Karmeliterstraße sowie Teile der Salvatorstraße dürfen auch Fußgänger nur passieren, wenn sie an den Kontrollstellen ihren Ausweis vorzeigen und ein "berechtigtes Interesse", den Besuch des eigenen Büros etwa, vorweisen können. Der "Hochsicherheitstrakt" besteht zwischen Freitag, 6 Uhr, und Sonntag, 15 Uhr.

Zufahrtsverbote:

Das Sperrgebiet für Autos rund um den Bayerischen Hof wird im gleichen Zeitraum wie die Sicherheitszone eingerichtet. Es umfasst nahezu das gesamte Kreuzviertel, also den nordwestlichen Teil der Altstadt. Wer dort einfahren will, muss ebenfalls ein "berechtigtes Interesse" nachweisen können, Parkplätze am Straßenrand gibt es allerdings nirgendwo. Da am Freitag zudem eine Konferenz im Haus der Bayerischen Wirtschaft stattfindet, wird von 6 bis 22 Uhr auch die Max-Joseph-Straße zwischen Karolinenplatz und Ottostraße für Autos gesperrt.

Demo:

Der Protestzug gegen die Sicherheitskonferenz beginnt am Samstag um 12.30 Uhr auf dem Marienplatz, etwa ab 14Uhr bewegen sich die 5000 erwarteten Teilnehmer durch die Stadt. Der Weg des Zuges: Marienplatz, Prälat-Zistl-Straße, Corneliusstraße, Gärtnerplatz, Klenzestraße, Fraunhoferstraße, Müllerstraße, Sendlinger-Tor-Platz, Sonnenstraße, Stachus, Lenbachplatz, Brienner Straße, Odeonsplatz. Entlang dieser Route ist mit Sperrungen und Behinderungen zu rechnen, außerdem herrscht auf gesamter Länge Halteverbot.

MVV:

Da U- und S-Bahnen die Altstadt bekanntlich unterirdisch queren, gibt es eigentlich keinen Grund, den Samstagsbummel durch die Fußgängerzone abzusagen. Beeinträchtigt ist allerdings der Trambahn- und Busverkehr. Die Straßenbahnlinie 19, die normalerweise direkt am Bayerischen Hof vorbeifährt, muss zwischen Freitag, 6 Uhr, und Sonntag, 15 Uhr, auf ihrem zentralen Abschnitt umgeleitet werden: vom Hauptbahnhof aus über den Linienweg der 17er (Sonnenstraße, Sendlinger Tor, Müllerstraße, Isartor) zum Maxmonument. Während der Demo am Samstag (12.30 bis 18 Uhr) können zwischen Stachus und Isartor gar keine Trambahnen mehr fahren. Betroffen sind die Linien 17 und 18 (sie wenden vorzeitig am Hauptbahnhof und am Isartor), die 19er wendet an Hauptbahnhof und Maxmonument, die 20 und 21 enden am Stiglmaierplatz. Die Linie 27 wendet am Karolinenplatz; im Osten fahren die Züge ausnahmsweise vom Ostfriedhof weiter zum Wettersteinplatz, die Linie16 entfällt am Nachmittag ganz.

Am Samstag zwischen 11 und 15 Uhr trifft es die Buslinien 52 (fährt ausnahmsweise von der Corneliusbrücke aus zum Isartor), 131 (Endstation schon am Isartor) und 152 (fährt nicht über Gärtnerplatz, sondern wie der 131er über Baldeplatz). Der Museenbus 100 verzichtet samstags von 15 bis 19Uhr auf den Schwenk zum Odeonsplatz.

© SZ vom 06.02.2009 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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