Süddeutsche Zeitung

Sicherheit im Straßenverkehr:Mehr Rechte für Radler

Grüne wollen Verbesserungen - zur Not auf Kosten von Autos

Von Andreas Schubert

Mit gleich sieben Anträgen wollen die Grünen im Stadtrat den Radverkehr voranbringen. Die Fraktion wünscht sich eine neue Nord-Süd-Querung der Altstadt vom Odeonsplatz über die Residenzstraße, den Max-Joseph-Platz, den Hofgraben (in Nord-Süd-Richtung) und die Pfisterstraße zur Sparkassenstraße. Dazu solle die Residenzstraße, bisher eine für Radfahrer freigegebene Fußgängerzone, zur Fahrradstraße umgestaltet werden, mit breiten Gehsteigen auf der Westseite und einer etwa vier Meter breiten Fahrrad-Fahrbahn. Ohnehin würden die meisten Radler, so die Grünen, nicht die offizielle Radroute über die Alfons-Goppel-Straße nehmen, sondern über die Residenzstraße abkürzen.

In der Ludwigstraße sollen provisorische, mindestens 2,30 Meter breite Radstreifen südlich des Siegestors bis zum Odeonsplatz entstehen, noch bevor eine Radschnellwegtrasse Leopold-/Ludwigstraße fertig ist. Vom Olympiapark über das "Kreativfeld", die Luitpold-Kaserne, soll eine Radroute über die Heßstraße in die Maxvorstadt entstehen, möglichst mit einer Brücke über die Schwere-Reiter-Straße. So würde auch eine attraktive Anbindung des Kreativquartieres an der Dachauerstraße an die Innenstadt geschaffen. In der Fraunhoferstraße sollen zwei Meter breite Radstreifen markiert und die Gehsteige auf 3,50 Meter verbreitert werden. Zudem fordert die Fraktion, die Fahrrad-Abstellanlagen an den U-Bahn-Abgängen auf Kosten von Kfz-Stellplätzen zu erweitern. In den Querstraßen sollen Lieferzonen entstehen. Auch die Rosenheimer Straße bleibt für die Grünen ein Thema: Sie fordern, dass zwischen Rosenheimer Platz und Orleanstraße doch noch Radstreifen realisiert werden. Die hatte eine Mehrheit im Stadtrat abgelehnt und stattdessen Tempo 30 eingeführt. Auch in der Lindwurmstraße sollen weitere Radstreifen auf Kosten von Fahrspuren und Parkplätzen gebaut werden.

Um die Sicherheit auf allen Münchner Fahrradstraßen zu erhöhen, solle die Stadt dort große Fahrradstraßenlogos und seitliche Markierungen zur Abgrenzung von parkenden Autos anbringen und - wenn nötig - auch Parkplätze opfern.

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Quelle:
SZ vom 11.05.2019
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