Süddeutsche Zeitung

Sicherheit auf dem Oktoberfest:Wirte lassen Wiesnzelte mit Kameras überwachen

  • Das Hofbräuzelt auf dem Oktoberfest verstärkt seine Sicherheitsmaßnahmen. In diesem Jahr wird es nicht nur mehr Mitarbeiter geben, sondern auch Überwachungskameras.
  • Wirt Ricky Steinberg sagt, damit reagiere man auf Bitten des Sicherheitsdienstes. Dessen Mitarbeiter würden bisher oft beschuldigt, mit einer körperlichen Auseinandersetzung angefangen zu haben. Das wolle man künftig besser aufklären können.
  • Auch Toni Roiderer lässt in seinem Hacker-Festzelt Kameras einbauen.

Von Franz Kotteder und Andreas Schubert

Das Hofbräuzelt auf der Wiesn wird in diesem Jahr erstmals mit 26 Kameras überwacht. Grund dafür sind laut Wirt Ricky Steinberg aber weniger die Angst vor möglichen Terroranschlägen, sondern wiederholte Bitten des beauftragten Sicherheitsdienstes. Zuvor hatte Bild berichtet, die Kameras würden wegen "Terror-Angst" installiert.

Bei Auseinandersetzungen mit Gästen vor oder im Zelt werde von den Betroffenen nämlich später häufig behauptet, die Aggression sei von den Sicherheitsleuten ausgegangen. "Die sind dann natürlich immer die Dummen", sagt Steinberg, "mit der Kameraüberwachung hat man im Notfall Beweismaterial." Außerdem erhöhten die Kameras das subjektive Sicherheitsgefühl bei den Gästen, "auch wenn durch die Aufzeichnung natürlich nichts verhindert werden kann".

Hofbräuwirt ist froh über das Rucksackverbot

Die 26 Kameras würden an neuralgischen Punkten und auch in dunklen, sehr unübersichtlichen Bereichen aufgestellt, die Gäste des Hofbräuzelts würden durch Aushänge darüber informiert. Die Aufzeichnungen der Kameras werden eineinhalb Jahre lang gespeichert und erst dann gelöscht.

Steinberg ist außerdem "sehr froh über das Rucksackverbot, das erleichtert uns die Arbeit". Rucksäcke habe man bisher schon überprüft, natürlich werde man auch in diesem Jahr sehr gründlich vorgehen. Und es gebe auch zusätzliche Sicherheitsmaßnahmen: Diesmal werde die Security auch schon beim Betreten des Außenbereichs die Gäste kontrollieren, sagt Konrad Bertels, Chef des Sicherheitsdienstes Nickon, der im Hofbräuzelt im Einsatz ist. Zudem habe man das Team vergrößert. "In Spitzenzeiten sind jetzt bis zu 135 Mitarbeiter im Einsatz", so Bertels.

Auch im Hackerzelt gibt es Kameras

Auch Wirte-Sprecher Toni Roiderer hat sein Hacker-Festzelt, den "Himmel der Bayern", in diesem Jahr mit 30 Kameras ausgestattet, wie er der Deutschen Presse-Agentur sagte. "Überall, wo es wichtig ist", werde in diesem Jahr gefilmt. Ob es in diesem Jahr noch weitere Zelte mit Überwachungskameras gebe, wisse er nicht. Auch die Wiesn-Pressestelle der Stadt München konnte dazu keine Angaben machen. Das Oktoberfest startet am 17. September.

(Mit Material von dpa)

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