Sein skurrilster Fall, so erinnert sich der Hunde-Trainer Martin Rütter gerne, war ein Rüde, der den Herren der Familie nicht mehr zum Frauchen ins Schlafzimmer ließ - also schlief der Mann drei Jahre lang auf der Couch. Daran sieht man: Der Beziehungsstatus zwischen Männern, Frauen und ihren Haustieren ist kompliziert.
Aber auch höchst unterhaltsam. Deswegen muss man noch nicht mal einen Hund besitzen, um Rütters Sendungen amüsant zu finden. Der Hundeflüsterer der Nation deckt ja vor allem die Unzulänglichkeiten der Leinenhalter auf, das Tier ist bei ihm eigentlich nie das Problem. Wobei die Frage „Kastration - ja oder nein“ am Ende tatsächlich das Leben des Hundes am einschneidendsten trifft. Durch solche Themen und die schönsten Geschichten aus seiner nun 25-jährigen TV-Karriere führt der „Mann für alle Felle“ in seiner Live-Show „Der will ja nur spielen“ am 8. Februar in der Olympiahalle.
Leckerli der anderen Art bringen zwei weitere fernsehbekannte Persönlichkeiten mit ins Prinzregententheater. Und zwar Schokolade. Die Schauspieler Ann-Kathrin Kramer und Harald Krassnitzer, ein laut Programminfo „im Privaten wie im Beruflichen harmonierendes Traumpaar“, wollen dem Publikum den Valentinstag mit ihrer Bühnenversion des unwiderstehlich sinnlichen Films Chocolat versüßen. Dazu spielt das Quartett Les Manouches Du Tannes stimmungsvolle Musik des „Fahrenden Volkes“. Alles in allem kein Zuckerschock, sondern ein Appell gegen Bigotterie und Fremdenhass (14. Februar).

Dies ist auch die zentrale Botschaft des historischen Kriminalromans Der nasse Fisch. Auch wenn sie in der Verfilmung zum Serienknüller „Babylon Berlin“ bisweilen im Show-Schmiss untergeht. In einer musikalischen Lesung konzentriert man sich nun wieder auf den zugrunde liegenden Roman von 2008 - allerdings mit Protagonisten aus der TV-Serie: Benno Führmann, der mit Oberst Günter Wendt eine der Hauptrollen spielt, liest. Und das Moka Efti Orchestra, gerade in der ersten Staffel selbst im Bild und für die berühmte Salon-Musik zuständig, spielt dazu. Zusammen mit Grafiken von Arne Jysch aus der zugehörigen Graphic Novel soll ein „packender Dreiklang“ das Berlin der 1920er-Jahre „eindringlich auferstehen“ lassen - und damit viel über die Zeit von heute erzählen (28. Februar, 3. März).
Auch weitere Prominente aus Film und Fernsehen wollen mit ihren Auftritten vor Münchner Publikum die momentan missliche Lage ein bisschen besser machen. Der schreibende Arzt, Moderator und Kabarettist Eckhard von Hirschhausen setzt dabei darauf, dass „Musik die Welt rettet“. Mit dem Pianisten Christoph Reuter und der Geigerin Mareike Neumann will er durch Harmonien von Bach und Beethoven Glückshormone freisetzen, und er erklärt dazu, wie das mit der „ältesten Medizin der Welt“ funktioniert (10. Februar, Prinzregententheater).
Der Astrophysiker und Naturphilosoph Harald Lesch hat sich das Merlin Ensemble Wien eingeladen, um anhand von Vivaldis „Vier Jahreszeiten“ den Klimawandel und die Tagespolitik zu veranschaulichen (30. Januar und 16. Februar, Prinzregententheater). Derweil stürzen sich Senta Berger und Friedrich von Thun ganz auf das alltägliche Drama daheim: Die beiden Schauspiellegenden spielen, begleitet von Maria Reiser am Akkordeon, Loriots Szenen einer Ehe nach. Loriot war Mops-Fan - man wird sehen, ob Hunde auch eine Rolle spielen (Prinzregententheater, 2. Februar, 2. März, 19. Oktober).