Franz Kurz ist ein besonnener Mann. Differenziert und analysierend berichtet er, und wenn er sich nicht mehr erinnert, sagt er das. Er ist Anfang 50, lebt mit seiner Familie an einem sehr schönen Fleckchen in Oberbayern. Er sitzt am Esstisch seines Hauses, erzählt ganz ruhig und sachlich von früher, aus der Schulzeit. "Das Ganze steckt irgendwo im Schrank", sagt er, "und ab und zu geht die Tür auf". Plötzlich weint er.
Missbrauch in der Kirche:"Unser Versagen ist nicht zu beschönigen"
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Als Schüler sucht Franz Kurz Hilfe bei einem Mönch - doch der missbraucht ihn. Später gelobt der Orden, den Pater von Jugendlichen fernzuhalten - doch er bricht sein Versprechen. Jetzt räumt der Oberste der Franziskaner-Minoriten fundamentale Fehler ein.
Von Bernd Kastner

Traunstein:"Schwarze Pädagogik"
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