Service:Stadt will mehr Bürgerbüros errichten

Service: Auch am Orleansplatz soll ausgebaut werden, damit sich Szenen wie auf diesem Bild nicht wiederholen.

Auch am Orleansplatz soll ausgebaut werden, damit sich Szenen wie auf diesem Bild nicht wiederholen.

(Foto: Stephan Rumpf)
  • In Zukunft könnte es neben der Zentrale an der Ruppertstraße bis zu acht Außenstellen des KVR geben.
  • Auch das mit Abstand wichtigste Bürgerbüro, das in der KVR-Zentrale, wird in den kommenden Jahren erweitert.

Von Dominik Hutter

Eigentlich hieß das Motto "eins plus drei" - neben der Zentrale an der Ruppertstraße sollte es künftig nur noch drei Bürgerbüros des Kreisverwaltungsreferats (KVR) geben. Doch der Zuzug nach München ist einfach zu stark. Der Stadtrat hat daher am Dienstag die Pläne von Behördenchef Thomas Böhle korrigiert und setzt nun weiter auf "eins plus fünf" mit klarer Tendenz Richtung "eins plus acht". Die Zahl der KVR-Außenstellen soll nicht etwa sinken, sondern vielmehr durch zusätzliche Büros in Moosach sowie am Hanns-Seidel-Platz aufgestockt werden. Wird das neue Stadtquartier im Nordosten gebaut, soll auch dort die Eröffnung eines Bürgerbüros geprüft werden.

Damit gibt die Stadtverwaltung in den kommenden Jahren nur einen einzigen Standort auf: die Riesenfeldstraße in Milbertshofen. Die Mitarbeiter sollen an eine neue Adresse in der Belgradstraße nahe Scheidplatz umziehen. Geplanter Termin war der 1. Oktober 2018, das KVR geht inzwischen aber von Verzögerungen aus.

Die neue Anlaufstelle hätte nach den bisherigen Plänen auch das Aus fürs Bürgerbüro in der Leonrodstraße bedeutet. Dort geht es schon seit einiger Zeit sehr beengt und dadurch unangenehm laut zu. Eine Erweiterung ist nicht möglich. Böhle hatte daher vorgehabt, die Räume in Neuhausen nach Fertigstellung des gut erreichbaren Neubaus am Scheidplatz aufzugeben. Das haben SPD und CSU nun per Änderungsantrag verhindert. SPD-Fraktionsvize Christian Vorländer verwies auf die Einwohnerzahl Münchens, die bis 2035 auf mehr als 1,8 Millionen anwachsen soll. Und auf immer mehr Münchner, die beim KVR wegen Meldeurkunden, Führungszeugnissen, Kfz-Papieren oder Ausweisen vorstellig werden. Exakt 796 789 Behördenbesuche gab es im vergangenen Jahr, und bereits 2018 sollen es 828 660 sein.

Die Leonrodstraße bleibt nun dauerhaft bestehen. Sämtliche Fraktionen im Kreisverwaltungsausschuss trugen den Änderungsantrag des rot-schwarzen Rathaus-Bündnisses mit. Allerdings soll das Bürgerbüro so schnell wie möglich in größere Räume umziehen. Ob das klappt, ist offen. Das KVR hat bereits mehrere Jahre lang nach einem Ersatzstandort in der Nähe gesucht. Ohne Ergebnis.

Ebenfalls vom Tisch ist die Schließung des Büros an der Forstenrieder Allee. Dort herrschen dieselben Probleme wie in Neuhausen: zu kleine Räume, und die Suche nach einer neuen Adresse blieb bislang erfolglos. Nach Einschätzung Böhles sind allzu kleine Außenstellen nicht sinnvoll, da schon einzelne Krankmeldungen von Mitarbeitern zu spürbaren Engpässen und damit langen Wartezeiten für die Münchner führen. Zudem müssen die Bürgerbüros wegen der dort aufbewahrten Dokumente besonders gut gesichert sein, ein solcher Aufwand lohnt sich erst ab einer kritischen Größe. 20 bis 60 Mitarbeiter sind die ideale Größenordnung für ein Bürgerbüro, so das KVR. An der Forstenrieder Allee, die diese Anforderungen nicht erfüllt, ist nun eine Ausdehnung auf die frei werdenden Räume der benachbarten Stadtbibliothek geplant. Falls das nicht klappt, hatte Böhle auf längere Sicht die Schließung vorgeschlagen. Der Stadtrat will aber sämtliche Angebote aufrechterhalten und notfalls noch einmal in der näheren Umgebung auf Adressensuche gehen.

Erweitert werden die Bürgerbüros am Orleansplatz und in Pasing. Die Haidhauser Dependance soll sich nach Möglichkeit auf die bisher von der IT-Abteilung des Sozialreferats genutzten Räume im zweiten Stock ausdehnen. Die Pasinger werden wohl umziehen, die Verhandlungen mit dem Vermieter eines Hauses in der Institutstraße sind schon weit fortgeschritten.

Auch das mit Abstand wichtigste Bürgerbüro, das in der KVR-Zentrale an der Ruppertstraße, wird in den kommenden Jahren erweitert und organisatorisch aufgemotzt. Die Bauarbeiten für die Aufstockung des Büroklotzes sind laut KVR "frühestens 2018" abgeschlossen. Danach kommt das Bürgerbüro an die Reihe.

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