Das ist schön:Royale Rolle

Das ist schön: Eine Münchnerin für England: Alicia von Rittberg als Queen Elizabeth I.

Eine Münchnerin für England: Alicia von Rittberg als Queen Elizabeth I.

(Foto: Nick Briggs/Starz Entertainment, LLC)

Die Münchnerin Alicia von Rittberg spielt in einer Fernsehserie Queen Elizabeth I - und überzeugt damit alle.

Von Josef Grübl

Auf der Liste der "100 Greatest Britons", den bedeutendsten Britinnen und Briten also, landete sie auf Platz sieben. Die Zuschauer einer Fernsehshow wählten sie zwar hinter Winston Churchill und William Shakespeare, aber noch vor John Lennon, Margaret Thatcher oder Queen Elizabeth II. Deren Namenspatronin Elizabeth I wurde Siebte, sie prägte das Elisabethanische Zeitalter und saß 45 Jahre lang auf dem Thron.

Mehr als vier Jahrhunderte später interessiert man sich immer noch für sie, Stars wie Bette Davis, Jean Simmons, Cate Blanchett oder Judi Dench spielten sie in Filmen. Jetzt gibt es eine neue Fernsehserie, in der es um die Jugendjahre Elizabeths geht, der Zeit also, bevor sie Königin von England wurde. "Becoming Elizabeth" ist eine prächtig ausgestattete und gefilmte Serie aus Großbritannien, hierzulande kann man sie beim Streaming-Anbieter Starzplay sehen.

Lob von allen Seiten - auch von Brad Pitt

Die Titelrolle wurde an eine Deutsche vergeben: Genauer gesagt ist es die Münchnerin Alicia von Rittberg, die Elizabeth als schüchternes und unterschätztes Mädchen spielt, als Spielball höfischer Intrigen. Der Spiegel zeigt sich begeistert von ihrem "äußerst expressiven Spiel", Variety findet ihre Performance "sehr überzeugend". Für die 28-Jährige könnte das den internationalen Durchbruch bedeuten, eine Unbekannte ist sie aber längst nicht mehr: Seit ihrer Kindheit steht sie vor der Kamera, als Siebenjährige hatte sie einen Auftritt in der Fernsehshow "Dingsda". Es folgten kleinere Rollen in Serien, mit 15 spielte sie die junge Romy Schneider in einem Fernsehfilm. Nebenbei ging sie zur Schule, machte Abitur und studierte Wirtschaftswissenschaften. Sie liebe die Schauspielerei, sagte sie vor Jahren im Gespräch mit der SZ, abhängig davon machen wolle sie sich aber nicht. Mit der damit verbundenen Lockerheit ergatterte sie große Rollen in Filmen wie "Lotte am Bauhaus", "Ballon" oder "Charité". Selbst Hollywoodstar Brad Pitt zeigte sich angetan, die beiden standen 2014 für den US-Kriegsfilm "Herz aus Stahl" vor der Kamera.

Jetzt also Elizabeth: Dass die mittlerweile in London lebende Alicia von Rittberg eine der bedeutendsten Britinnen überhaupt spielen darf und mit ihrer Leistung sowie einem tadellosen britischen Akzent überzeugt, ist schön. Dass es bisher keine Identitätsdebatten darüber gibt, ob sie das als Deutsche überhaupt darf, ist noch viel schöner.

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