Sendling-Westpark:Zwingend notwendige Zwischenlösung

Bezirksausschuss fordert erneut, auf der Fürstenrieder Straße den Buslinien 51 und 151 eine separate Spur einzurichten

Von Julian Raff, Sendling-Westpark

Obwohl oder gerade weil der Stadtrat Anfang März die Weichen für die Tram-Westtangente durch die Fürstenrieder Straße gestellt hat, dringt der Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark weiterhin darauf, eine separate Busspur für die Linien 51 und 151 einzurichten. Der BA erneuert damit einen Antrag vom Oktober 2014, den die Stadtverwaltung Anfang 2017 abgelehnt hatte, als sich die Planung für eine Tramlinie vom Romanplatz zur Aidenbachstraße konkretisierte. Der "Trassierungsbeschluss" vom 7. März steht dem Anliegen, wie vor allem SPD- und Grünen-Vertreter betonten, nicht entgegen, da er eine relativ lange Zeitschiene für den Trambahnbau festschreibt: Bei maximalem Verfahrens- und Bautempo könnte die Tram zwar schon 2027 anrollen. Realistisch gerechnet vergehen bis zur Eröffnung aber eher zehn bis 15 Jahre - genug Zeit also für eine Übergangslösung.

Ein mit knapper Mehrheit angenommener SPD-Antrag fordert nun eine Sonderspur, die von 7 bis 9 Uhr und von 15.30 bis 20 Uhr für die Busse reserviert bleibt und so die Busspur zwischen Laimer Bahnhof und Laimer Platz nach Süden verlängert. Bereits heute fahren dort 180 Busse täglich. Spätestens, wenn der Takt verdichtet werden muss, um die zahlreichen Fahrgäste aus den Obersendlinger Neubaugebieten aufzunehmen, führt kein Weg mehr an einer Busspur vorbei, so die Begründung.

Etwas reservierter sieht das hingegen die CSU. Ihr "Ergänzungsantrag" zum SPD-Papier hätte die Forderung in eine Anfrage über Sinn, Notwendigkeit, zeitliche Umsetzung und Kosten einer Busspur umformuliert, verfehlte aber die Mehrheit mit neun zu zehn Stimmen knapp. Skeptisch blieben die meisten Christsozialen auch im anschließenden Votum zum SPD-Antrag, das mit elf zu acht Stimmen ebenfalls knapp ausfiel. Ihre Forderung nach pünktlicheren 51er und 151er Bussen konnte die CSU anschließend noch aus dem abgelehnten Antrag in einen kleinen Verbesserungskatalog zu den beiden Buslinien hinüberretten. Dieser listet ansonsten moderne Großraum-Buszüge, dichteren Takt und baldige Umstellung auf Elektrofahrzeuge auf.

Ihren Wunsch nach baldiger Barrierefreiheit an den Bushaltestellen formulierte die CSU in eine Machbarkeits-Anfrage um, nachdem Jens Röver im Namen der SPD davor gewarnt hatte, Haltestellen für jeweils 90 000 Euro umzurüsten, die in ein paar Jahren eventuell dem Tram-Bau weichen müssten.

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