Sendling-Westpark:Wunsch nach einer Wand

Sendling-Westpark: Leiden unter dem Lärm: Nun fordern die Bürger am Max-Seidl-Weg, dass ihnen die Politiker helfen.

Leiden unter dem Lärm: Nun fordern die Bürger am Max-Seidl-Weg, dass ihnen die Politiker helfen.

(Foto: Stephan Rumpf)

Die lokale Politik fordert einen Lärmschutz am Luise-Kiesselbach-Platz. Das Baureferat soll nun mehrere Varianten prüfen

Von Berthold Neff, Sendling-Westpark

Das ging flott: Ende Juni erst hatte Sebastian Uhl, der am Max-Seidl-Weg wohnt und deshalb unter dem Lärm des am Luise-Kiesselbach-Platz an der Oberfläche verbliebenen Verkehrs leidet, im Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark den Bau einer Lärmschutzwand beantragt. Zwei Wochen später machte sich der Unterausschuss Verkehr unter Vorsitz von BA-Chef Günter Keller (SPD) selbst ein Bild von der Situation - und empfahl nun in der BA-Sitzung am Dienstagabend einstimmig, den Bürgerantrag für den Bau einer Lärmschutzwand in einfacher Bauweise aufzugreifen.

Bei diesem Projekt könnte der BA erstmals auf sein neues Stadtbezirksbudget zugreifen, in dem nunmehr deutlich mehr Geld als früher zur Verfügung steht. Es eröffnet auch die Möglichkeit, dass der BA selbst städtische Leistungen bestellt - in diesem Fall beim Baureferat. Die Behörde soll nun mehrere Varianten für dieses Projekt ausarbeiten, von einer einfachen, begrünten Wand aus Holz oder Steinkörben bis hin zu einer echten Lärmschutzwand.

In Anbetracht der Tatsache, dass eine solche Wand oder auch nur ein einfacher Sichtschutz der räumlichen Abgrenzung der Fahrbahnen des Mittleren Rings zur verkehrsberuhigten Zone am Max-Seidl-Weg dienen würde, solle das Baureferat prüfen, ob diese Investition nicht zur Gänze oder zumindest teilweise aus dem städtischen Etat finanziert werden kann.

Gegebenenfalls sollten die städtischen Experten aufschlüsseln, welchen Anteil die Stadt und welchen der BA aus seinem Etat leisten müsste. Die Anwohner am Max-Seidl-Weg, vor allem an dessen südlichem Ende, und an der Mainburgstraße müssen auch nach dem Bau des neuen Südwest-Tunnels den Lärm von etwa 40 000 Autos pro Tag verkraften. Sie rollen durch den Heckenstallertunnel und nähern sich dann in Troglage der Rampe, über die sie an die Oberfläche des Luise-Kiesselbach-Platzes kommen, um über diesen weiter Richtung Garmischer Autobahn zu fahren.

Bereits Ende 2017 hatte der Bezirksausschuss deshalb einen wirksamen Lärmschutz für die Anwohner gefordert. Die Stadtverwaltung sah jedoch keinen Anlass zum Eingreifen. Eine solche Lärmsanierung, teilte das Baureferat im Frühjahr dieses Jahres mit, wäre nur erforderlich, wenn die für Wohngebiete festgelegten "Auslösewerte" von 67 Dezibel am Tag und 57 Dezibel in der Nacht überschritten würden. Dies sei hier nicht der Fall: Am Max-Seidl-Weg seien maximal Pegel von 58 Dezibel tagsüber und von 50 Dezibel in der Nacht ermittelt worden.

Auch die etwas niedrigeren Werte für eine Lärmvorsorge würden eingehalten, lediglich nachts werde der Grenzwert von 49 Dezibel knapp überschritten. Ohnehin sei die Situation besser als vor dem Tunnelbau: "Im Vergleich zum früheren Zustand hat sich die Lärmbelastung spürbar verringert." Für die Anwohner ist es offenbar dennoch zu laut.

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