Die Kunst soll's richten: An diesem Samstag, 2. Juli, beginnt im Südpark ein groß angelegtes Projekt mit elf Künstlern, die dort 16 vergängliche Werke erschaffen werden. Die Basis ihrer Kunst werden sie im Wald selber finden - Holz, Moos, Steine. Eröffnet wird die Kunstaktion, die den Titel "SüdpART" trägt, um 14 Uhr. Treffpunkt ist am Südpark-Parkplatz an der Inninger Straße 30.
Lore Galitz ist die Initiatorin dieser Kunstaktion. Sie wohnt im Viertel und kam bei ihren Spaziergängen im Sendlinger Wald, der vor 45 Jahren zum 60 Hektar großen Südpark umgestaltet wurde, auf die Idee für das Projekt. Im Bezirksausschuss Sendling-Westpark kam ihr Vorschlag für die temporäre Kunstaktion gut an, man signalisierte ihr fraktionsübergreifend Unterstützung. Ihr geht es zum einen darum, den Besuchern des Parks einen Eindruck davon zu vermitteln, wie vergänglich die Natur ist und wie sorgsam der Mensch mit ihr umgehen sollte, denn: Dem Südpark geht es derzeit nicht besonders gut. Der Sturm Niklas, die Hitzeperiode des vorigen Sommers und der Borkenkäfer haben ihm ziemlich zugesetzt. Dennoch offenbart er an vielen Stellen seine Kraft, seine ursprüngliche Schönheit.
Die elf Künstlerinnen und Künstler nutzen für ihre Werke das, was ihnen der Wald bietet. Aus den natürlichen Materialien entstehen Werke, die sich zwischen die Bäume schmiegen, eins mit ihnen werden. Lore Galitz selbst wird eine Heilspirale legen und noch zwei weitere Skulpturen beisteuern, betitelt "Neubeginn" und "Schatzsuche". Niko Jahn plant ein "Verlust" genanntes Objekt, Gertrud Fassnacht baut einen "Resonanzkreis", Ekkeland Götze konstruiert ein "Südparkquadrat", Anke Wichmann eine "Passage". Bereits beim Start am Samstag können die Besucher mitmachen.
Ohnehin wird es durchaus dauern, bis die Kunst aus dem Material des Waldes fertig ist. Präsentiert werden die Objekte und Installationen am Sonntag, 24. Juli, um 14 Uhr. Es wird Rundgänge durch die Ausstellung geben sowie ein "angeleitetes Erleben der Projekte", wie es auf der Homepage www.suedpart.de heißt. Bis zum Schluss der Aktion, der für Sonntag, 16. Oktober, vorgesehen ist, wird es immer wieder geführte Spaziergänge geben, Treffpunkt dafür ist stets an der Inninger Straße 30.
Die Aktion orientiert sich an der Kunstströmung "Land Art", die Ende der Sechzigerjahre in den USA entstand und sich zum Ziel gesetzt hat, Räume in der Natur mit vorgefundenem Material in ein Kunstwerk zu verwandeln; Abfall entsteht dabei nicht. "Nach dem Schlusstermin sind die Installationen sich selbst überlassen und werden vergehen", sagt Lore Galitz.