Sendling-Westpark/Obersendling:Seilbahn im Sendlinger Wald

Sendling-Westpark/Obersendling: Die Ideen aus den Workshops zum Südpark sind in die Amtsplanung eingeflossen.

Die Ideen aus den Workshops zum Südpark sind in die Amtsplanung eingeflossen.

(Foto: Alessandra Schellnegger)

Stadtrat akzeptiert die Schwerpunkte der geplanten Aufwertung des Südparks, spart aber die umstrittene Toilettenfrage aus

Von Jürgen Wolfram, Sendling-Westpark/Obersendling

Die Pläne für eine Aufwertung des Südparks/Sendlinger Waldes haben am Dienstag eine wichtige Hürde genommen: Der Bauausschuss des Stadtrats stimmte einhellig einer Vorlage des Baureferats zu, die drei Schwerpunkte ausweist, um die Attraktivität des 60-Hektar-Naturareals im Münchner Südwesten zu erhöhen. Betroffen sind der südliche Eingangsbereich an der Höglwörther und Boschetsrieder Straße, die Kinderspielanlage auf einer Waldlichtung im Südwesten sowie der zentral liegende Jugend- und Freizeitbereich. Für das Projekt wurde eine Kostenobergrenze von 2,19 Millionen Euro festgesetzt.

Die CSU-Ratsfraktion hatte zusätzlich beantragt, die Bezeichnung der Parkanlage zu ändern; künftig soll "Sendlinger Wald" wieder an erste Stelle des Namens stehen, denn nur das sei historisch korrekt. Laut Aussage von Otto Seidl (CSU) will die Stadtverwaltung dies künftig berücksichtigen. Dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Alexander Reissl wiederum war es wichtig zu versichern: Der Südpark bleibe trotz aller Neuerungen "ein kleiner erholsamer Wald auch für Ruhe suchende Genießer".

Entsprechend dem Empfehlungsbeschluss des Bauausschusses soll mit den Aufwertungsmaßnahmen im Sendlinger Wald/Südpark im Frühjahr 2020 begonnen werden; die Fertigstellung ist im ersten Halbjahr 2021 vorgesehen. Die Wünsche der Bezirksausschüsse Sendling-Westpark und Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln sind weitgehend berücksichtigt worden. So soll es untersagt bleiben, im Bereich von Spielplätzen, Liege- und Spielwiesen Hunde mitzuführen oder frei laufen zu lassen. Wo genau sich diese für Vierbeiner gesperrten Flächen befinden, sollen Poller anzeigen. Die Entscheidung über eine andere wichtige Forderung der Lokalpolitiker, die Errichtung einer Toilettenanlage, wurde vertagt. Zunächst soll das Baureferat den Bedarf der Sanitäreinrichtungen "im Zusammenhang mit der neu hinzukommenden Wohnbebauung" näher prüfen. Später werde der Stadtrat darüber entscheiden.

Zu den Schwerpunkten der Aufwertung der waldreichen Parkanlage, die an zwei Stadtbezirke sowie die stark frequentierten Verkehrsadern Garmischer Autobahn und Boschetsrieder Straße grenzt, zählt aus guten Gründen der südliche Zugangsbereich. Für Ortsunkundige bisher kaum identifizierbar, soll er sich in ein "blühendes Tor" verwandeln, geprägt von Obst- und Zierbäumen, Staudenpflanzen am Waldrand, Pflasterflächen und Sitzmöblierung. Den ehemaligen Spielplatz im westlichen Parkbereich soll eine Kinderspiel- und Kletterlandschaft für Buben und Mädchen bis zwölf Jahre ersetzen. Bank-Tisch-Kombinationen machen nach dieser Idee auch Eltern und anderen Begleitpersonen den Aufenthalt angenehm.

Die bestehenden Einrichtungen des Jugend- und Freizeitbereichs im Norden der Parkanlage sollen teilweise saniert, teilweise aber auch durch neue Attraktionen ergänzt werden. Erhalten bleiben die kürzlich sanierten Sommerstockbahnen, andere werden durch eine Boulebahn und ein Bodenschachfeld ersetzt. Die große Wiese und der Rodelhügel werden demnach nicht angetastet, aber um eine Seilbahn arrondiert. Für die gesamte Planung gilt: Der Baumbestand soll "weitestgehend unberührt" bleiben. Auslichtungsschnitte sind lediglich in Randbereichen geplant. Für Neupflanzungen seien heimische Baumarten wie Linde, Ahorn und Hainbuche vorzusehen.

Schon mit der breiten Bürgerbeteiligung an der Planung für den Sendlinger Wald/Südpark haben die städtischen Gartenbauer Sympathie gefunden. So veranstaltete die Behörde unter anderem einen zweiteiligen Jugend-Workshop zum Thema. Die endgültige Bestätigung des Stadtrats vorausgesetzt, folgt jetzt die Umsetzung des viel diskutierten Konzeptes. Rolf Lynen, ein Freisinger Landschaftsarchitekt, hat es gemeinsam mit dem Baureferat entwickelt.

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