Sendling-Westpark:Kippen am U-Bahnhof

Lokalpolitiker wollen Aschenbecher notfalls aus ihrem Budget zahlen

Von Berthold Neff

Seit nunmehr acht Jahren fordert der Bezirksausschuss (BA) Sendling-Westpark, an den Eingängen zum stark frequentierten U-Bahnhof Partnachplatz Aschenbecher anzubringen. Seitdem hieß es stets, wie die SPD-Fraktion kritisiert, es stünden dazu noch diverse Studien und Untersuchungen aus. Ende vergangenen Jahres sah sich die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) dann offenbar in der Lage, eine Aussage zu treffen und ließ über den städtischen Referenten für Arbeit und Wirtschaft, Clemens Baumgärtner, mitteilen, man könne an dieser Stelle auf Aschenbecher verzichten.

Damit will sich die SPD aber nicht abfinden. Die MVG-Beobachtung, dass am Partnachplatz "nur vereinzelt Kippen herumliegen", sei "vollkommen falsch", konstatiert Charlotte Mosebach (SPD) und wurde in dieser Einschätzung auch von den anderen BA-Mitglieder bestätigt. Mosebach erinnerte in der jüngsten Sitzung des Stadtteil-Gremiums daran, dass sich der BA seit Jahren stets einstimmig dafür ausgesprochen habe, am Partnachplatz Aschenbecher aufzustellen. Da die MVG und die Stadt das Thema aber schleifen ließen, hätten inzwischen die Anwohnerinnen und Anwohner damit begonnen, die Kippen einzusammeln.

Dass nun eine mit Steuergeld finanzierte Studie zu dem Ergebnis komme, es gebe diesbezüglich am Partnachplatz kein Problem, "ist geradezu absurd", schimpft Mosebach. Mit einer solchen Einschätzung bestrafe man "das bürgerschaftliche Engagement vor Ort" und führe - in Sendling-Westpark, aber auch anderswo - "die lokale Kompetenz der Bezirksausschüsse ad absurdum". Der BA stellte sich hinter die SPD-Forderung, die in letzter Konsequenz, also wenn die MVG bei ihrer ablehnenden Haltung bleibe, das Aufstellen der Aschenbecher auf eigene Rechnung durchziehen, also aus dem neuen Stadtbezirksbudget bezahlen will.

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