Noch steht das Gebrauchtwarenhaus "Weißer Rabe" an der Bavariastraße in Sendling - doch es wird Sendling bald verlassen. Der soziale Betrieb, hinter dem der Caritasverband der Erzdiözese München und Freising steht, hatte zur Jahresmitte die Kündigung bekommen. Bis Jahresende könne man noch bleiben, sagte nun Betriebsleiter Dirk Schieborowsky, es könne allerdings eine Verlängerung notwendig werden. Nach langer Suche hat der Weiße Rabe Räume in Obersendling an der Drygalski-Allee 33 gefunden. Dort war die Polizeiinspektion (PI) 29 Forstenried bislang untergebracht, die im Sommer an die Meglingerstraße 20 gezogen ist.
Das Haus an der Drygalski-Allee ist mit 1400 Quadratmetern etwas größer als das Gebäude nahe der Theresienwiese und hat ebenfalls drei Etagen. Es müsse noch umgebaut und teilweise auch modernisiert werden, kündigte Schieborowsky an. Vorerst sei man noch im Genehmigungsverfahren mit der Landeshauptstadt München für eine Umnutzung in einen Sozialbetrieb mit Verkauf. Derzeit gilt der Bau als Bürogebäude.
Man kann beim Weißen Raben seine Sachen abgeben, von Kleidern über Geschirr bis zu Haushaltsgeräten und Möbeln. Wer eine ganze Wohnung auszuräumen hat, kann das anmelden. Die Sachen landen dann frisch hergerichtet in den Regalen des Gebrauchtwarenhauses und werden günstig verkauft. Vor allem Menschen, die sonst wenig Chancen auf dem Arbeitsmarkt haben, bekommen dort eine Möglichkeit auf einen Neueinstieg. Und wer wenig Geld hat, kann günstig einkaufen. Die Gebäude an der Bavariastraße hatten zuletzt einer Erbengemeinschaft gehört, die sie an eine Firma für Wohnbauentwicklung veräußert hat. Auch diese soll aktuell im Genehmigungsverfahren für eine Umnutzung stehen, da sie dort Wohnen realisieren will. Im Bezirksausschuss wurde Bedauern darüber ausgedrückt, dass der Weiße Rabe Sendling verlassen wird. Doch waren die Lokalpolitiker froh, dass endlich Räume gefunden sind - und nicht so weit weg von Sendling.