Sendling:Mit dem Auto ins Klassenzimmer

Lehrerparkplätze verhindern mehr Platz für Kinder

Mehr Platz für Kinder oder mehr Platz für Autos? Darum geht der Streit, seit vor Monaten bekannt geworden ist, dass auf dem Pausenhof der Grund- und Mittelschule an der Implerstraße für zehn Jahre Container stehen werden, um die Raumnot zu lindern. Weil damit aber der Freiraum für die Kinder schrumpft, hatte der Bezirksausschuss (BA) Sendling vorgeschlagen, die zehn Lehrerparkplätze auf dem Schulhof aufzulösen. Das Referat für Bildung und Sport (RBS) entgegnete, das erlaube die Bayerische Bauordnung nicht. Auf eine Anfrage dreier grüner Stadträte vom April 2016, die Lösungen zugunsten der Kinder forderten, hat das Bildungsreferat seine Haltung jetzt ein weiteres Mal bekräftigt. Es teilte aber auch mit, dass man derzeit die Sache noch einmal grundsätzlich prüft.

In der Regel verlangt die städtische Stellplatzsatzung pro Klassenzimmer einen Stellplatz. Zwar könne man davon abweichen, wenn eine Schule optimal ans öffentliche Verkehrsnetz angebunden ist, das sei aber in diesem Fall bereits berücksichtigt - eine U-Bahn-Station liegt nur eine Gehminute entfernt. Externe Parkplätze für die Lehrerautos anzumieten, lehnt das RBS wegen der "präjudizierenden Wirkung" für zahlreiche andere Schulstandorte ab. Derzeit werde aber untersucht, ob man grundsätzlich fallweise Stellplätze reduzieren könne; gegebenenfalls müsste aber die Stellplatzsatzung dafür verändert werden. Ein Ergebnis dieser Prüfung stehe noch aus. Das Referat weist zudem darauf hin, dass auf Pausenhöfen als Richtwert zirka drei Quadratmeter Platz pro Kind gelten. Trotz der Pavillonanlage stehe den etwa 600 Schülerinnen und Schülern an der Implerstraße dann immer noch 3500 Quadratmeter Pausenhof zur Verfügung: "Das entspricht rund 5,8 Quadratmetern pro Schüler."

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