Sendling:Kalte Küche

Schüler der Plinganserschule bekommen kein warmes Essen

Von Birgit Lotze, Sendling

Seit fast einem Jahr gibt es kein warmes Essen mehr für 220 Grundschüler an der Plinganserschule. Die Eltern wurden im neuen Schuljahr wieder aufgefordert, ihren Kindern eine "riesige Brotzeit" einzupacken. "Das nervt tierisch", sagt ein Vater eines Schülers der zweiten Klasse. "Morgens Stulle, mittags Stulle - für einige Kinder gibt es dann abends zu Hause auch nur Stulle" - das sei unverantwortlich. Eine neue Mensa stehe bereit, Kochmöglichkeiten seien vorhanden. Die Hortkinder würden dort auch ein warmes Mittagessen bekommen, aber nicht die Schüler der Offenen Ganztagsschule (OGTS).

Christine Ulrich, Vorsitzende des Elternbeirats, berichtet von Abrechnungsschwierigkeiten. Es gebe kein Mittagessen, da es zurzeit keine Möglichkeit gebe, die Kosten mit den Eltern abzurechnen. Christine Ulrich spricht von einem schwer durchschaubaren Hickhack zwischen Stadt und Regierung von Oberbayern.

Schulleiterin Ulrike Bauer hat sich in einem Brief an Bürgermeisterin Verena Dietl gewandt. Seit Monaten suche sie mit dem Referat für Bildung und Sport eine Lösung, sagt sie. Die Regierung von Oberbayern verweise auf die Stadt, sie sei für die Mensa zuständig. Die Stadt sage, sie könne der Plinganserschule als staatlicher Schule kein Abrechnungssystem bieten. Die Hauswirtschaftliche Betriebsleitung könne oder dürfe mangels Befugnis der Stadt keine Rechnungen ausstellen. Das Unternehmen, das die Nachmittagsbetreuung organisiert, sei bereit, das Geld einzusammeln, könne dies aber nicht, weil die Stadt keine rechtlich einwandfreie Rechnung in Aussicht stelle. "Das ist nicht verständlich", sagt Bauer. Es müsse doch möglich sein, dass die Eltern mit der Mensaküche als Verkäufer oder mit der Stadt als Betreiber abrechnen. Sollte nicht bald eine Lösung gefunden werden, sei sie gezwungen, einen externen Caterer zu beschäftigen.

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