Sendling:Gleichberechtigt spielen

Das Baureferat will bei der Modernisierung von Anlagen wie am Neuhofener Berg die Bedürfnisse von Mädchen und Jungen sowie von Menschen mit und ohne Behinderung gleichermaßen berücksichtigen

Von Birgit Lotze, Sendling

Zwei Millionen Euro nimmt die Stadt in diesem Jahr allein für die Aufwertung eines Spielplatzes in die Hand: Der Umbau der Anlagen am Neuhofener Berg - zwischen Plinganserstraße, Brudermühlbrücke und der TC-Wacker-Sportanlage an der Demleitnerstraße gelegen - gilt als das größte Einzel-Spielplatzprojekt im Jahr 2019. Anfang April wurde mit den Arbeiten am Spielbereich für Kinder begonnen, die Sanierung könnte, läuft alles nach Plan, im Sommer abgeschlossen sein. Der Umbau ist allerdings bis Jahresende geplant. Jugendliche müssen sich länger gedulden: Der Sportbereich soll bis in den Herbst hinein bearbeitet werden.

Vor drei Jahren hatte der Bezirksausschuss mit einem Antrag die Sanierung gefordert. Die Skateanlage und ein Teil des Kletterbereichs wurden bereits in den vergangenen zwei Jahren modernisiert. Die Ausstattung des Sand- und Gerätespielbereichs für Klein- und Schulkinder soll in den nächsten Monaten altersbedingt erneuert werden, ebenso der Belag des östlich gelegenen Bolzplatzes. Dabei sollen auch die Spielbereiche, die derzeit nur eingeschränkt barrierefrei nutzbar sind - der benachbarte Aussichtsplatz und der asphaltierte Bolzplatz im Jugendspielbereich - dementsprechend umgebaut werden. Der Kinderspielbereich wird dafür mit einem Wegeband von Nordwest bis Südost barrierefrei erschließbar gemacht. Der Weg wird als Verbindung zu dem im Südosten angrenzenden Jugendbereich bis zur Skateanlage weitergeführt.

Skater in München, 2018

Seine Fahrkünste demonstriert auf dem Bild ein unbekannter Sportler auf der Skatebahn am Wackerplatz am Neuhofener Berg in Sendling.

(Foto: Robert Haas)

Geplant sind außerdem lange Sitzmauern und zwei große Bank-Tisch-Kombinationen mit Aufenthaltsmöglichkeiten in der Sonne wie im Schatten. Die schon hergestellte Kletterkombination wird um einen Kletterbereich für Jugendliche erweitert. Vorhandene Spielgeräte wie die Seilbahn und der Gurtsteg werden versetzt. Das Baureferat betont, Leitgedanke der Planung sei "gleichberechtigtes Spielen zwischen Mädchen und Jungen und das Zusammenspiel von Menschen mit und ohne Behinderung".

Neben der vor zwei Jahren vergrößerten Skateanlage sollen künftig auch andere Trend-Sportmöglichkeiten angeboten werden, das Sportangebot soll generationsübergreifend und unabhängig von den Öffnungszeiten der Bezirkssportanlage nutzbar sein. Die bestehende Bastion wird zurückgebaut, dort soll eine tribünenartige Sitzlandschaft entstehen, die landschaftlich in den Hang eingepasst wird und Zuschauern Platz bietet. Sitzmäuerchen, Hängematten, Holzliegen und ein überdachter Unterstand sollen die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Das Baureferat hat die Jugendlichen beteiligt und Wünsche in die Planung eingearbeitet. So soll die Skateboardanlage beleuchtet werden, statt der geplanten zwei Fußballfelder soll es ein großes Kunstrasenfeld geben. Auch Basketballspielen soll möglich sein. Statt einzelner Fitnessgeräte wird eine größere zusammenhängende Trainingsanlage mit Bodentrampolinen und mit Calisthenics- und Parkourelementen eingerichtet. Eine zentrale Multifunktionsfläche aus Asphalt soll ergänzt werden und für Rollsport nutzbar sein.

Der Ausbau der Neuhofener Spielanlagen ist nicht das einzige städtische Projekt dieser Art. Bereits im vergangenen Jahr hatte die Stadt die Jugendanlage an der Wiesentfelserstraße in Neuaubing in vergleichbarem Umfang ausgebaut. Sie wird inzwischen bespielt. Heuer entstehen weitere größere Spielplätze in öffentlichen Grünanlagen. Zwei Spielplätze sollen am Stadtrand zu Neubiberg an der Carl-Wery-Straße in Neuperlach-Süd entstehen, zusammen mit einem kleinem Park. Spielanlagen plant die Stadt auch auf der Grünfläche am Salzsenderweg in Johanniskirchen und in der öffentlichen Grünanlage an der Offenbachstraße in Pasing. Und die Skateanlage am Brundageplatz im Olympiapark soll heuer ebenfalls im größeren Rahmen aufgewertet werden.

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